Samstag, 17. März 2012

Adventure of my Life

Hallo meine Lieben,

ich habe zwar noch nichts von der gemeinsamen Reise von mir und David erzaehlt, aber wir sitzen gerade im Flugzeug auf dem Weg nach Hause und mir gehen einige Gedanken ueber mein letztes halbes Jahr im Kopf rum, die ich gerne aufschreiben moechte.

Am 16. Dezember letzten Jahres ging alles los. Zusammen mit Basti ging es ins ferne Australien. Am Anfang war alles neu und aufregend und unser Englisch war wirklich schlecht. Ich werde nie vergessen wie wir nach 48 Stunden Hinreise in Brisbane angekommen sind, uns an der Rezeption alles erklaert wurde und wir kein Wort verstanden haben. Wir bekamen unsere Schluessel, da wir aber nicht gecheckt hatten, was unsere Zimmernummer ist, mussten wir nochmal zurueck und erneut fragen. Ziemlich peinlich, aber so war das damals.

Ich weis, dass mir das heute nicht mehr passieren wuerde. Mein Englisch ist jetzt richtig gut und auch so hab ich mich veraendert und weiter entwickelt. Das halbe Jahr hat mir wirklich unheimlich viel gebracht.

Nach der ersten Einlebungswoche ging es weiter die Ostkueste nach oben. Nach Fraser Island und Hervey Bay hab ich mich dann auch von den Jungs getrennt und war jetzt auf mich alleine gestellt. Das war wirklich eine Herausforderung. Ich musste mich komplett alleine um Dinge kuemmern, ueber die ich zu Hause nicht einmal nachgedacht habe. Ploetzlich kamen Fragen auf wie: Was koche ich heute Abend? Was muss ich also einkaufen? Wo ist ueberhaupt der Supermarkt? Wann muss ich wieder waschen? Und wie finde ich einen Job?

Ich weis, dass ich alle Herausforderungen gemeistert habe und darauf bin ich sehr stolz.

Bis nach Cape Tribulation ganz im Norden bin ich alleine gereist, habe unheimlich viel gesehen, unternommen und erlebt. Die reiche Tierwelt in Australien ist wirklich sehenswert und sehr besonders. Vorallem das Great Barrir Reef, wo ich schnorcheln und tauchen war, hatte es mir total angetan. Ausserdem war ich surfen, angeln, Motorboot fahren, wandern, segeln, ganz viel feiern und skydiven. Das war wohl die groesste Herausforderung und ein hammer geiles Gefuehl.

Nach der Ostkueste bin ich das erste Mal alleine geflogen, und zwar nach Darwin. Dort haben mir die Hitze und die ganzen Stechmuecken zu schaffen gemacht, trotzdem hat es mir gut gefallen.
Mit Volker gings anschliessend ins Outback. Diese Zeit war absolut eine meiner liebsten hier in Australien. Wir waren mit seinem Auto unterwegs, hatten wirklich kaum etwas mit und trotzdem ging es uns super gut. Wir hatten total viel Spass und haben richtig viel gesehen. Obwohl wir nie weit vom Stuart Highway entfernt waren, war die Landschaft dort sowas von unberuehrt und menschenleer, absolut sehenswert. Ich musste links fahren lernen und hatte auch kaum Kontakt nach Hause. Es war wirklich wie in einer anderen Welt und ein richtiges Abenteuer.

Ein bisschen gruseliger wurde es dann in Alice Springs wegen der ganzen Kriminalitaet dort, deshalb hat es mir auch nicht so gut gefallen. Auch der Ayers Rock war nicht so beeindruckend wie ich ihn mir vorgestellt habe, dafuer aber der Kings Canyon. Dort oben zu sitzen und ueber dem roten Kraterrand die Sonne aufgehen zu sehen war absolut magisch. Das war so ein Moment, bei dem man ploetzlich von Gluecksgefuehlen durchstroemt wird, man sitzt einfach nur da und ist unglaublich gluecklich.

Ueber das schaebige Coober Pedy gings nach Adelaide. Mein Favorite dort war Kangaroo Island. Wie immer hatte ich richtig Glueck mit meinem Couchsurfer, er hat mir die ganze Insel gezeigt. Das Couchsurfen war eh super interessant, weil es die beste Moeglichkeit war endlich mal Australier kennen zu lernen. Ich konnte eine Kostprobe von dem original australischem Leben nehmen und von dem was ich da erfahren habe, bin ich immernoch begeistert. Diese Menschen leben so unterschiedlich im Vergleich zu uns Deutschen, die meisten Dinge sind nicht wichtig, nur die auf die es wirklich ankommt. Teilweise fand ich diese Einstellung zu extrem (ich bin eben doch immernoch deutsch), aber ich finde es wuerde Deutschland nicht schaden sich eine Scheibe von der Lebenslust, der Lebensfreude und der Gelassenheit abzuschneiden. Wir sind definitiv zu verklemmt und zu materialistisch.

Ich werde nie den einen Satz von Will vergessen, einem der interessantesten und weisesten Menschen, die ich je kennen gelernt habe. Ich habe mit ihm in seinem Waldhaus, dass er selbst gebaut hatte und das wirklich spartanisch eingerichtet war, gelebt. Jeden Morgen sind wir zum Strand gefahren (mistens war er eine Runde Surfen). Wir sassen also am Strand, die Sonne stand noch ganz weit unten am Himmel ueber dem Meer, der Strand war leer, die Voegel haben gezwitschert. Wir hatten nichts, aber es war wunderschoen, wir sassen einfach nur da und haben den Anblick genossen bis er auf einmal sagte: `Und was machen die reichen Menschen? Die fahren jetzt zur Arbeit!` Das hat sich richtig in mein Hirn gebrannt.
Er hatte sowas von Recht, aber so hatte ich das noch nie gesehen. Manchmal vergessen wir wieso das eigentlich alles machen, das zur Schule gehen und lernen und arbeiten und moeglichst qualifiziert werden, eigentlich machen wir das ja nur fuer genau solche Momente, Momente, in denen man das Leben spuert. Wenn interessiert es was fuer ein Auto wir fahren, was wir anhaben oder in was fuer einem Haus wir leben, an sich geht es darum gluecklich zu sein und das moeglichst immer.

Ich war froh diese Regel zur Zeit immer einhalten zu koennen und das hab ich auch gemerkt. Mir ging es richtig gut. Alle Stresssymptome und Wehwehchen, die ich zu Hause hatte waren/ sind weg.

Nach Adelaide hatte ich meinen zweiten Roadtrip vor mir und zwar mit Mick ueber die Great Ocean Road. Waere ich am Anfang meiner Reise mit ihm gereist haette mich seine Gleichgueltigkeit wohl zur Weisglut gebracht, doch inzwischen konnte ich damit unerwartet gut leben.

In Melbourne hab ich einige Tage bei Freunden von Gianni, meinem Chef aus Deutschland gelebt, bevor ich nach Neuseeland abgehoben bin.

Neuseeland hat landschaftlich noch einiges mehr zu bieten als Australien und ich habe in dem einem Monat, in dem ich dort war, richtig viel gesehen. Auf der Nordinsel bin ich alleine gereist und auf der Suedinsel zusammen mit Maggie und Esa.

Ueber die Haelfte meines Abenteuers war jetzt schon rum und ich habe Basti und Henrik wieder in Sydney getroffen. Mit ihnen und Pablo, Gutzler und Lars habe ich Weihnachten und Silvester verbracht. Das waren wohl auch die aussergewoehnlichsten Feiertage meines Lebens. Es war das erste mal, dass ich bei unserer `Weihnachtsabend – to – do – Reihenfolge` nicht mitgemacht habe. Ich habe es zwar vermisst, aber noch mehr habe ich es genossen, aus dieser Tardition einmal auszubrechen. Wir alle haben schoen gekocht, ewig gegessen und anschliessend gefeiert.
An Silvester hab ich das absolut ueberagendste Feuerwerk ueberhaupt an der Harbour Bridge gesehen und mit 20 000 Menschn gefeiert.

Nach einem weiteren Monat in Melbourne, in dem ich gearbeitet habe, um mein Konto wieder etwas besser aussehen zu lassen, war mein Abenteuer auch schon fast vorbei. Endlich habe ich aber David wieder gesehen, den ich sehr sehr vermisst habe. Wir haben es geschafft meinen Kreis zu schliessen, d.h. das fehlende Stueck von Sydney bis Brisane zu bereisen.

Ich habe also mehr gesehen, als erwartet und mir vorgenommen hatte und jetzt sitze ich schon wieder im Flieger nach Hause. Ich kann kaum glauben wie schnell das alles rum ging und was ich alles erlebt habe. Ich glaube so viel Menschenkenntnis und auch Kulturenkenntnis kann man nur durch so eine Reise gewinnen.

Ich sitze jetzt hier mit einem weinendem und einem lachendem Auge. Ich kann nicht wahr haben, dass ich jetzt wieder in den stressigen, pflichtenreichen und verantwortungsvollen Alltag einsteigen soll und dieses grosse Land voller Moeglichkeiten, Abenteuern und toller Leute hinter mir lassen soll, aber auf der anderen Seiten weiss ich, dass daheim ebenfalls so viele tolle Menschen warten, die ich wirklich sehr vermisst habe und unbedingt sehen will.

An dieser Stelle moechte ich mich bei all diesen Leute auch einmal bedanken. Ohne die Unterstuetzung und den Rueckhalt, die ich aus Deutschland bekommen habe, haette ich dass wohl nie durchgestanden. Australien ist eben ein grosses Land und wenn man alleine reist fuehlt man sich auch manchmal einsam, aber ich wusste immer, dass es zu Hause Menschen gibt, die an mich denken und die mich lieb haben. Das ist ein unheimlichschoenes Gefuehl.

Also danke an euch alle, ihr habt das `Adventure of my Life` ermoeglicht.

Ich hab euch lieb und freu mich darauf, euch in ein paar Stunden in die Arme schliessen zu koennen.

Eure Franzi

Erst die Arbeit, dann das Vergnuegen

Am 3. Januar bin ich in Melbourne angekommen, um nach 4 ½ Monaten reisen endlich mal zu arbeiten. Vorher musste ich aber noch eine Wohnung finden, denn auf 4 Wochen im Hostel hatte ich absolut keine Lust. Also hab ich mich in den naechsten Megges gesetzt (dort gibts freies Internet) und hab nach wenigen Minuten auch schon zwei Besichtigungen ausgemacht gehabt. Mit dem ganzen Gepaeck bin ich also durch die Stadt geschlappt und habe nach meinem moeglichen zu Hause fuer den naechsten Monat gesucht. Das Problem war, dass man normalerweise eine Monatsmiete und eine Monatsmiete Bond zahlen muss, um einziehen zu duerfen. Da ich aber nur noch knapp 500 Dollar hatte und die Wohnungen in der Innenstadt bei 170 Dollar die Woche beginnen, war das also viel zu wenig. Mein erster potentieller Vermieter hat mir das dann auch klar gemacht. Der zweite Vermieter hat mein Problem (vorerst) verstanden und meinte, es ware genug, wenn ich ihm 3 Wochenmieten zahle und den Rest nach einer Woche oder so wenn ich gearbeitet habe. So hatte ich eine Unterkuft. Leider war mein Bett im Wohnzimmer und so hatte ich nie Ruhe, weil immer irgendein Mitbewohner da war.

Der naechste Schritt war es einen Job zu finden. Ich habe mein Resume geschrieben und hab dann die Copy Laeden der Stadt abgeklappert, um es ausdrucken zu koennen. In der riesigen Library war es dann doch am billigsten. Nachdem ich mit meinem Stapel Resumes einige Stuendchen durch die Stadt gelaufen bin und in allen Cafes Restaurants und Laeden gefragt habe, hatte ich auch schon einmal Probearbeiten und ein Vorstellungsgespraech vor mir.
Das Probearbeiten war am naechsten Abend in einem Restaurant und das Vorstellungsgespraech in einem Cafe direkt neberm Queen Victoria Market.

Leider habe ich an dem Tag von meinem Vermieter erfahren, dass er sofort das fehlende Geld wolle (nach nur einem Tag!!!) oder ich sonst ausziehen muesse. Da ich natuerlich immernoch nicht mehr Geld hatte, musste ich mich schnell um eine neue Wohnung kuemmern. Und ich kann es immernoch nicht wirklich glauben was fuer ein Glueck ich hatte. Ganz frisch stand eine Anzeige online fuer eine Wohnung nicht weit weg von meiner fuer 135 Dollar!!! Das war ein absolutes Schnaeppchen. Also hab ich dort gleich angerufen und durfte noch am selben Tag zur Besichtigung kommen. Insgesamt haben 8 Leute oder so (so genau hab ich das nie rausgefunden) dort gewohnt, alle aus Korea oder sonst wo aus Asien, ich hab dort also eigentlich nicht reingepasst. Das hat mir mein potentieller Vermieter auch gleich klar gemacht, denn nachdem er mir erklaert hat, dass ich mein Zimmer mit einem anderen Maedchen teilen muesse und ich damit absolut kein Problem hatte, meinte er nur `You are strange`. Daraufhin hab ich wohl ein wenig verdutzt geguckt, denn er hat mir dann erklaert, dass er von Europaeern eigentlich gewohnt ist, dass sie verwoehnt sind und immer alleine leben wollen und dass er jetzt nicht richtig einordnen kann, ob ich verrueckt bin oder ziemlich cool. Nachdem ich ihm also klar gemacht hatte, dass ich eher ziemlich cool bin (ich mein im Hostel war ich immer mit mindstens 5 anderen in einem Zimmer, Privatsphaere war also eh ein Fremdwort fuer mich), konnten wir alles andere klaeren. Er wollte 3 Wochenmieten und den Rest, wenn ich ihn hatte, also ziemlich perfekt. So bin ich am naechsten Tag umgezogen, hab mir eine schwarze lange Hose fuers Restaurant gekauft und bin dorthin, um mich als Bedienung zu beweisen.

Auf den ersten Anschein war alles in Ordung. Eine der anderen Bedienungen hat mir den Computer erklaert, in den man die Bestellungen eingeben muss und auch sonst alles gezeigt. Das Problem war leider nur, dass dieser Abend der vollste von allen Abenden war, an denen ich dort gearbeitet habe und so hatte ich gleich einiges zu tun. Ausserdem habe ich durch den allgemeinen Stress, der im Restaurant durch die vielen Gaeste herrschte, meinen Chef gleich richtig kennen gelernt. Im Nachhinein muss ich sagen, dass er der unsympathischste, herzloseste und schlechteste Mensch ist, den ich in meinem Leben bisher kennengelernt habe und ich bin sehr sehr froh, dass ich ihn nie nie wieder sehen muss.
Viele der Gaeste haben sich ueber das Essen beschwert, anscheinend war das Chicken nicht mehr gut und das hat man wohl geschmeckt. Ich finde, wenn sich ein Gast beschwert und moechte, dass der Chef geholt wird oder dass man die Beschwerde an die Kueche weiter gibt, dann sollte man das auch tun. Die Reaktion von Mickel (meinem Chef) hat mir dann aber klar gemacht, dass ich das lieber gelassen haette. Ploetzlich war ich naemlich fuer das schlechte Essen verantwortlich. Er meinte `Wieso beschweren sich alle an deinem ertsen Tag. Das muss ja an dir liegen!!` Der Chefkoch hat mir ausserdem ziemlich leid getan. Der wurde naemlich angeschrien und behandelt wie ein bissiger Hund, der gerade ein kleines Maedchen angegriffen hat. Ich war wirklich schockiert was sich dieser Mensch rausgenommen hat. Obwohl ich das ganze Essen der Gaeste absichtlich und boeswillig habe verschimmeln lassen hat Mickel mir am Ende des Chaos trotzdem einen Job angeboten und da ich dringend Geld brauchte habe ich angenommen.

Am naechsten Morgen hatte ich dann auch schon Probearbeiten im Cafe, denn das Bewerbungsgespraech war gut gelaufen. Der Chef dort war um einiges netter und obwohl es auch dort richtig stressig war an dem Tag, hat er nicht alle andern dafuer verantwortlich gemacht. Ich hatte wirklich viel zu tun und das Gefuehl, dass ich 5 Stunden nur am Rennen war. Das war Raj (dem Chef) wohl auch aufgefallen und so hat auch er mir einen Job angeboten.

Das war der Beginn der wohl drei arbeitsreichesten Wochen meines Lebens. Jeden Tag hab ich zwischen 10 und 15 Stunden gearbeitet, jeden Tag!! Tagsueber im Cafe und abends/ nachts im Restaurant. Es war wirklich anstrengend, aber wegen dem Geld, das ich in der Zeit verdient habe, hat sich das Ganze schon gelohnt.

Ausserdem hab ich in der Zeit einiges gelernt. Ich habe verschiedene Systeme in der Gastronomie kennengelernt, meine Koch- Faehigkeiten ausgebaut, da ich im Cafe oft in der Kueche helfen musste, mein Englisch wurde durch den Kontakt mit den Gaesten besser und ich habe rausgefunden, dass es moderne Sklaverei nicht nur in Dritte-Welt-Laendern gibt, sondern auch in `La Spagehtteria` in Melbourne, dem Restaurant, in dem ich gearbeitet habe.

Mein Chef war wirklich ein riesen Arsch. Er und sein Sohn Jamil haben eigentlich so gut wie nichts gemacht, aber trotzdem waren sie beide immer da, um uns rumzuscheuchen. Man hat sich immer beobachtet gefuehlt und alles was man gemacht hat war falsch. Ich musste oft schon um 5 da sein, obwohl es erst gegen 7 voll wurde. Leider war bis dahin nicht viel zu tun. Alles auffuellen und sauber machen mussten wir immer schon am Abend davor, d.h. man hat in dieser Zeit verzweifelt nach irgendwelchen Arbeiten gesucht. Ich bin normalerweise gut darin immer etwas zu finden und immer etwas zu tun zu haben, aber hier war das wirklich unmoeglich. Es gab nichts zu tun!!! Das haben Mickel und Jamil aber auch nicht akzeptiert. Regelmaessig wurde man zusammen geschissen, dass man nicht fuers Rumstehen bezaht wird, wenn man aber gefragt hat was man machen soll, kamen teilweise gar keine oder die bescheuertsten Antworten. Einmal sollte ich die Fenster putzen, hab aber keine Putztuecher und keine Lappen bekommen. Reinigungsmittel hab ich nach einer halben Stunde durchfragen dann endlich gefunden, als Schwamm musste ich aber Geschirrhandtuecher nehmen, durch die die Fenster unglaublich schmierig und dreckiger als vorher aussahen. Als ich das zu Mickel sagte, meinte er nur: Ist nicht so schlimm, morgen kommen eh die Fensterputzer!!! So ein Arsch.

Ausserdem haben wir jeden Abend ungefaehr 5 mal die Salzstreuer abgewischt, die Stuehle gerade gerueckt und Glaeser poliert. Es war so nervig. Selbst wenn die Gaeste da waren konnten die beiden nicht in einem normalen Ton mit ihren Angestellten reden, immer waren sie genervt und haben rumgeschrien. Ich fand es so peinlich. Vorallem ging es immer um so bescheurte Kleinigkeiten, die eh nicht wichtig waren und andauernd haben sie sich widersprochen. Ich hatte irgendwann das Gefuehl, es geht ihnen hier nicht um guten Service gegenueber ihren Kunden, sondern sie wollen einfach nur Aggressionen ablassen. Zum Beispiel beim Menuekarten ueberreichen wurde ich so oft beschimpft, egal wie ich es gemacht habe war es falsch. Einmal kamen neue Gaeste und sie standen noch um den Tisch herum und haben noch auf den Rest gewartet, ich hatte die Arme mit dreckigem Geschirr voll und wollte das erst in die Kueche bringen, bevor ich den Gaesten die Menues geben wollte, da wurde ich ploetzlich angeschrien, ob ich denn blind oder unterbemittelt sei und die Gaeste nicht gesehen haette. Also musste ich das ganze Geschirr wieder abstellen, Menues holen und den total verdutzten Leuten in die Hand druecken als sie noch standen. Also habe ich mich das naechste mal als Gaeste kamen direkt neben sie gestellt, um ihnen die Menues zu geben. Da wurde ich angeschrien, dass ich doch gefaelligst warten soll bis die Leute sitzen und ob ich denn keine Manieren haette. So ging es die ganze Zeit.

Das einzigst Gute an dem Restaurant waren die anderen Angestellten. Die waren naemlich alle super nett. Mit Valerie (Italienerin) und Fobi (Koreanerin) hab ich bedient, Kun (Koreaner) und Jan (Koreanerin) haben die Teller rausgetragen. Alle zusammen sindd wir abends immer nach Hause gelaufen und sie waren wirklich alle total lustig.

Als ich meinen Chef nach 2 Wochen auf meine Bezahlung angesprochen habe (ich bekam angeblich 12 Dollar die Stunde, was Unterbezahlung ist, Mindestlohn in Australien sind 16 Dollar), weil ich nach meinen Berechnungen immer zu wenig bekommen habe, hat er mich ganz empoert angeguckt und mir seine Tabelle gezeigt, in die er die Arbeitszeiten von allen eingetragen hat. Jeden Tag hab ich angeblich nur bis 11 gearbeitet, aber ich war oft bis halb 1 da, als ich ihn darauf aufmerksam gemacht habe, war er schon richtig sauer, dass ich immeroch nicht zufrieden bin und meinte nur: Ja aber die Kueche macht um 11 zu, deshalb werden alle nur bis 11 bezahlt. Ich konnte nicht glauben was ich da gehoert hatte, so etwas Unverschaemtes. Es stimmt, dass die Kueche um 11 zumacht, aber dann sind ja immernoch Gaeste da und wir muessen da bleiben bis alle Gaeste weg sind und dann auch noch alles aufraeumen. Im Klartext hiess das also, dass ich jede Woche ca. 4 bis 5 Stunden umsonst gearbeitet hatte. Ich war so sauer. Da ich mir nicht sicher war wie viel Lohn ich die Stunde bekomme, hab ich das am Anfang gefragt und darauf hin hat er das gesagt, was mich am allermeisten aufgeregt hat. Er meinte: `Jeder bekommt das Gleiche, 12 Dollar.`!!!

Beim Heimlaufen mit den anderen haben wir darueber geredet und herausgefunden, dass alle Asiaten aber nur 10 Dollar bekommen. 10 Dollar!!! Das ist wirklich Sklaverei und meiner Meinung auch ziemlich rassistisch. Ich hatte noch nie auf jemanden so einen Hass. Deshalb hab ich beschlossen mir das nicht weiter gefallen zu lassen und nach der naechsten Bezahlung zu kuendigen. Ich war so geschockt, dass sich die anderen das alle schon so lange haben gefallen lassen, vorallen wussten sie auch alle, dass wir nur bis 11 bezahlt werden. Ich konnte es nicht glauben.

Da in den 2 Wochen in denen ich seitdem dort gearbeitet habe 3 Bedienungen und der Kuechenchef gekuendigt haben, hatte ich keine Angst das Gleiche zu tun. Nachdem ich also am Dienstagabend mein Geld bekommen hatte, bin ich zu Jamil und sagte, dass ich hier nicht laenger arbeiten wolle. Er war total genervt, er hat wohl gemerkt, dass er bald keine Bedienungen mehr uebrig hat und er wollte, dass ich wenigstens bis Samstag bleibe, denn sonst wuerde ich mein Geld fuer den heutigen Abend auch nicht bekommen. Weil ich muede war und keine Lust hatte wieder angeschrien zu werden hab ich dummerweise eingewilligt. Auf dem Nachhauseweg hab ich dann aber doch beschlossen, dass mir ein Abendgehalt eine weitere Woche dort nicht wert ist und ich einfach nicht mehr kommen wuerde. So hab ich am naechsten Tag dort angerufen und gesagt, dass ich auf keinen Fall einen weiteren Tag mit ihnen aushalten wuerde. Bevor ich Jamil erklaeren konnte, dass ich noch ihre Schuerze habe, hat er ins Telefon geschrien : `Dann bezahlen wir dich auch nicht.` und hat aufgelegt.

Ich musste einfach nur Lachen, diese Menschen waren fuer mich einfach nur eine riesen Lachnummer und garantiert nicht gluecklich. Ich war froh, dass ich sie nie wieder sehen musste und mehr im Cafe, wo es wenigstens Spass gemacht hat, arbeiten konnte.

Mein Chef dort ist auch etwas ganz besonderes. Er ist aus Indien und in Australien, um hier zu arbeiten und das Geld nach Hause zu schicken. Und diese Mission lebt er wirklich vollkommen aus. Er ist der Manager in dem Cafe und der Chef in der Kueche und arbeitet aber ausserdem noch in einem Restaurant. Das heisst er ist morgens von ca. 7.00 bis 18.00 Uhr im Cafe arbeiten und geht danach von 19.00 bis 4.00 oder 5.00 Uhr ins Restaurant. Der Mann schlaeft also maximal 3 Stunden die Nacht und da er kein Bett besitzt liegt er im Restaurant auf einem Tisch und wird morgens von der Putzkraft geweckt. Das ist so krank und das macht er so seit 10 Jahren. Ich finde es faszinierend, dass er ueberhaupt noch lebt. Essen und trinken tut er auch fast nichts, weil er ja die Zeit sparen muss. Sogar aufs Klo geht er nur, wenn einer von uns vorher guckt ob es auch frei ist, weil er ja sonst 20 Sekunden verschenkt, in denen er zum Klo laeuft und wieder zurueck.

Obwohl er der absolute Workerholic ist und unglaublich viel Geld verdienen muss, ist er trotzdem total nett. Ich kann das nicht begreifen. Wenn ich muede bin oder morgens frueh aufstehen musste bin ich oft ungeniessbar. Er schlaeft ja eigetlich nie und ist trotzdem lieb und konzentriert. An den unendlich schwarzen tiefen Kratern um seine Augen erkennt man aber, dass es ihn wohl nicht so gut geht wie er immer sagt.

Alle Angestellten haben eine halbe Stunde Pause, in denen wir etwas zu Essen bekommen, doch Raj arbeitet immer durch. Manchmal kam er dann zu mir (ich weiss nicht wieso er immer nur zu mir kam) und meinte, dass er einen kurzen `Nap` (Schlaefchen) machen muesse, weil er sich sonst nicht mehr konzentrieren koenne (kooomisch!!) und ich ihn in 10 Minuten wecken soll. Dann ist er in unsere kleine Abstellkammer gegangen, hat seinen Kopf auf ein paar Kartons gelegt und war sofort weg. Mir hat das immer so Leid getan. Vorallem weil ich dann diejenige sein musste, die ihn wecken und an den Stappel Bestellugen erinnern musste, die in der Kueche lagen. Er sah manchmal echt fertig aus.

Am Anfang hab ich im Cafe nur Tische sauber gemacht, aufgeraeumt, alles aufgefuellt und Essen raus gebracht, aber spaeter hab ich auch in der Kueche geholfen, Essen gemacht, Smoothies, Milkshakes usw., Bestellungen aufgenommen und sogar die Kasse bedient. Raj hat mir wirklich vollkommen vertraut und mich immer wieder gelobt. Ganz oft hat er mich mit 600 Dollar losgeschickt, um zur Bank zu gehen und Kleingeld zu holen. Sogar an meinem vorletzten Tag sollte ich nach der Arbeit noch zur Bank, d.h. ich hab die 600 Dollar mit heim nehmen muessen und am naechsten Tag wieder mitbringen. Ausserdem war er eigetlich gar nicht so sehr wie ein Chef sondern eher wie ein Kollege. Immer haben wir uns gegenseitig gedisst. Es gab einige Bestellungen, die er gehasst hat, weil sie viel Arbeit sind und wenn ich einige von denen in die Kueche gebracht habe, hat er mich immer angelaechelt und nur `You bitch` gesagt. Oefters mal hab ich dann einfach `Crepe Italien` gesagt, nur um ihn zu aergern oder gesagt, dass ich das den Gaesten immer empfehle, wenn sie fragen. Ausserdem hat er mich immer `David` genannt, weil er meinte ich wuede nur an ihn denken und sollte mich besser mal konzentrieren. Er war wirklich lustig.

Meine Kollegen dort waren auch alle super. Am ersten Tag hab ich direkt Lisa kennen gelernt. Sie ist aus Oldenburg und war auch ganz neu dort. So hatten wir also die gleiche Probleme, Fragen und Erfahrungen. Ausserdem waren wir beide ziemlich schnell und wurden immer von Raj gelobt. Weitere Bedineungen waren Grace, Issy, Gan, Isabell und noch ein paar mehr.

Nach dem Arbeiten gings dann immer in meine von Koreanern besetzte Wohnung. Meine Zimmernachbarin war total nett, aber sie konnte fast kein Englisch und von daher haben wir uns nur selten und nicht sehr ausfuehrlich unterhalten koennen. Sie war hier um Englisch zu lernen (das war auch noetig). Ich habe auch herausgefunden, weshalb die Wohnugn so billig war. Der Vermieter und seine Frau haben im Wohnzimmer gelebt. Sie haben sich mit Stellwaenden eine Art kleines Zimmer gebaut und dort gehaust, dadurch hat sich die Wohnungsmiete durch 2 Koepfe mehr geteilt und war so niedrig. Mir war das Recht, ich hatte mein eigenes Bett, einen Schreibtisch, einen Kleiderschrank und Internet und somit mehr Luxus als die 5 Monate davor.
Ziemlich lustig fand ich auch die Kueche. Es gab selbstverstaendlich einen Reiskocher, der irgendwie auch immer am Laufen war. Ich hab mich immer gefragt, wann die alle so viel Reis essen, aber es gab keinen Toaster. Schliesslich essen Asiaten absolut kein Brot, morgens gibts direkt die China Nudeln oder Fleisch, voll eklig. Als ich einmal mit ein paar von ihnen gefruehstueckt habe und meine Haferflocken, Milch und Obst rausgeholt habe, haben sie voll den Lachflash bekommen und gefragt was ich denn da ekelhaftes essen wuerde. Selbst haben sie sich aber den Reis mit Fleisch und einer unglaublich ekelhaft geruchsintensiven Sosse reingezogen. Es war wirklich sehr interessant mit ihnen zu leben.

Dienstags hatte ich immer frei und so die Moeglichkeit neben dem ganzen arbeiten auch ein bisschen was zu unternehmen. Mit Henrik war ich einmal auf dem Eureka Tower. Der Turm ist 300 Meter hoch und somit der hoechste auf der suedlichen Hemisphaere. Weil in Melbourne auch gerade die Australien Open waren hab ich mir einen Tag frei genommen, um mir das ganze mal anzuschauen, auch wenn ich absolut keine Ahnung von Tennis hatte. Am 24.1. hab ich mich mit Basti auf dem Gelaende getroffen. Ich hatte keinen Pass fuer die Stadien oder ein Spiel, aber trotzdem haben wir es geschafft uns in eins reinzuschmuggeln und ein bisschen bei einem Spiel zuzuschauen. Es war echt ganz cool. Basti hat versucht mir Tennis ein bisschen naeher zu bringen (er spielt selbst), aber das hat er dann ziemlich schnell wieder aufgegeben. Ich fand es viel cooler auf dem Gelaende rumzulaufen und die ganzen Werbegeschenke abzugreifen. Das haben wir dann auch gemacht. Es war echt wtzig.

Am 27. haben wir uns schon wieder getroffen, denn heute war `Australia Day`, der Nationalfeiertag von Australien. Ich bin zur Town Hall, um mir das `Flagge hissen` anzuschauen, dann kam Basti und wir haben uns die ewig lange riesige Parade angeschuat. Den Rest des Tages haben wir gechillt und gekocht und so war es eine echt schoene Abwechslung zu dem ganzen Arbeiten.

Das Endspiel von den Australian Open hab ich mir mit der tennisbegeisterten Lisa und ihrer Freundin Maria auf dem Federation Square angeschaut. Es gab Public Viewing dort und so war die Stimmung richtig gut. Ausserdem hatten wir unseren Pack Goon mal wieder dabei und so waren auch wir irgendwann richtig gut gelaunt.

An meinem letzten Arbeitstag war es richtig cool. Raj hatte anscheinend Geburtstag und wir wollten ihm unbedingt etwas schenken. Also hat sich eine von uns waehrend der Arbeit weg geschlichen und eine Karte und einen Kuchen gekauft. Als er nach vorne ins Cafe kam haben wir dann gesungen und ihm alles ueberreicht. Er war total geruehrt und hatte Traenen in den Augen. Wir wollten natuerlich wissen wie alt er wird, doch zu unsrer aller Ueberraschung wusste er das selber nicht so genau. Er meinte in Indien waeren sie nicht so streng mit dem Aufschreiben von Geburtstsdaten. Er meinte aber er sei wohl irgendetwas um die 40 rum. Wir haben uns alle zusammen an einen Tisch gesetzt und den Kuchen gegessen, den wir ihm geschenkt hatten, obwohl noch Gaeste da waren. Es war wirklich schoen. Ich habe die ganze Gruppe dort voll ins Herz geschlossen und super gerne dort gearbeitet. Das war jetzt aber leider auch schon wieder vorbei. Mein weinendes Auge wurde trotzdem von einem viel groesseren lachendem Auge uebertrumpft, denn das Ende meiner Arbeitszeit bedeutete die Ankunft von David. Darauf hatte ich mich die ganze Zeit so sehr gefreut und jetzt war es schon soweit. Wir hatten und fast ein halbes Jahr nicht gesehen und jetzt sass er im Flugzeug, um mich hier zu besuchen und die restlichen 3 ½ Wochen mit mir zu reisen.
Wir haben unglaublich viel gesehen und erlebt (jetzt hatten wir ja auch Geld :) Ich hab in den 4 Wochen stolze 3300 Dollar verdient), aber davon das nachste mal.

Hier noch ein paar witzige Facts ueber Melbourne:

Jeden Tag landen 90 Tonnen Hundekacke auf Melbournes Strassen!

Ein aktuelles Gesetz in Melbourne: `Wenn du einen Piraten triffst, handle nicht mit ihm!`

Melbourne wurde 1835 fuer 40 Decken, 30 Aexte, 100 Messer, 50 Scheren, 30 Spiegel, 100 Saecke Mehl 6 Shirts von den Aborigines abgekauft !

Melbourne hat die hoechste Population an Griechen aller Staedte ausserhalb Griechenlands!

Die erste Volkszaehlung 1836 zeigte, dass Melbourne eine Bevoelkerung von nur 145 Maennern und 35 Frauen hatte!


Heute sind es 4 Millionen, plus David und mir :)

Hab euch lieb.

Franzi


Donnerstag, 16. Februar 2012

Was wollen wir trinken 13 Tage lang? :)

Halloechen ihr Lieben,

Nach der ganzen Natur in Neuseeland war mein naechster Stop Sydney, das uebrigens mit seinen 4 Millionen Einwohnern genauso viele Menschen beherbergt wie NZ :)

In Eastwood, einem aufgrund seiner Einwohner leider sehr asiantischem Teil von Sydney, hatte wir schon ueber ein halbes Jahr vorher eine Wohnung gemietet. Ich hab mich total darauf gefreut dort mit Henrik, Basti, Pablo, Lars und Gutzler Weihnachten und Silvester zu verbringen.

Als ich dort ankam, war Henrik als einzigster schon da. Spaeter kam dann das Chaotentrio (Alex, Gutzler, Pablo), die neben einigen Surfbrettern, einem Cityroller (den sie natuerlich gefunden hatten) und der frischen Story, das Alex das Auto kaputt gefahren hat, auch noch die drei Weinheimer Maedels Marie, Marlene und Tabea mitgebracht haben. Ganz unerwarteter Weise kam Basti also als letztes an. Es war schoen alle wieder zu sehen und so zu hoeren was alle so erlebt haben.

In den paar Tagen bis Weihnachten haben wir nur relativ wenig produktives gemacht, was aber irgendwie vorher schon klar war, und mir nach dem ganzen Reisestress in Neuseeland auch gut getan hat. Um ein bisschen vorweihnachtliche Stimmung in unsere kahle, aber sehr grosse, saubere (zumindest die ersten paar Stunden unser Bewohnung) und gepflegte Wohnung zu bringen, haben Basti und ich Plaetzchen gebacken. Wir hatten eigentlich keine Ahnung wie genau das geht und auch absolut nicht das richtige Equipement dafuer. Trotzdem haben wir es geschafft aus Mehl, Eiern, Margerine, Milch, Mandeln und Kokos einigermassen leckere Nascherein zu zaubern. Leider sahen sie total verbrannt und nicht sehr appetitlich aus, aber trotzdem wurden beide Blaeche in den naechsten Tagen gegessen. Wir waren sehr stolz auf unser Ergebnis, aber noch stolzer auf unsere neu erworbene Penisbruderschaft, die uns nun wohl den Rest unseres Lebens verbindet^^.

Ausserdem haben wir in der Zeit vor Weihnachten einen der besten Abende unseres Lebens verbracht. Alle zusammen wollten wir am 21.12.2011 ins Casino am Darling Harbour, aufgrund des leicht suechtigen Spielsverhaltens einiger Mitglieder unserer Gruppe. Es hat alles ganz gut angefangen. Nachdem wir zu Hause schon etwas vorgeglueht hatten und dann die Maedels, die uebrigens in Manly gewohnt haben (aber irgendwie trotzdem meistens bei uns waren^^) in einer Bar getroffen haben, gings ins Casino. Tabea, Marie und ich wollten alle nicht so viel Geld ausgeben und haben deshalb fuer 20 Dollar an einem Rollettisch gespielt. Wir hatten irgendwie keine Ahnung wie genau das funktioniert, also haben wir einfach unsere Chips irgendwo auf dem Spielfeld verteilt, so geguckt als wuessten wir absolut was wir da machen und da wir deutsch miteinander reden konnten ist auch keinem aufgefallen, dass wir nicht unsere Theorie diskutiert haben, sondern, das der intelektuelle Inhalt unserer Gespraeche sowas war wie: `Haee, wieso sind da jetzt rote und weise Felder? Und wieso haben unsere Chips jetzt so ne Farbe? Wo sollen wir die denn jetzt hinlegen?.....`

Es war auf jeden Fall ganz witzig. Ploetzlich wurden wir dann von 2 Typen angesprochen, die uns einen Drink bezahlen wollten. Also sind wir mit den beiden in die unglaublich teure Casino Bar, wo sie jedem von uns innerhalb von 15 Minuten 3 Tequila Sunrise gekauft haben. Ich will nicht wissen was die gekostet haben, ich hab nur gesehen, dass sie einen 50 Dollar Schein nach dem andern auf die Theke geknallt haben. Der eine hat uns dann erklaert, dass er gerade 2000 Dollar gewonnen hat und deshalb ordentlich feiern will. Dann haben wir erfahren, dass sie in dem Casino Hotel eine Suite haetten, die wohl 2000 Dollar die Nacht kosten wuerde und das sie uns dorthin einladen wollen. Natuerlich war es sehr reizvoll, aber uns war dann doch ein bisschen unwohl, weil sie immer mal wieder versaute Andeutungen gemacht hatten und sie ja auch schon relativ alt waren.

Trotzdem haben sie es aber irgendwie geschafft uns zu ueberreden. Wir waren also gerade auf dem Weg zu der Suite als der eine Typ Tabea an den Hintern gefasst hat, was bei ihr eine sehr reife und erwachsene Reaktion ausgeloest hat. Sie hat angefangen zu lachen, hat sich umgedreht und ist weggerannt, anscheinend war ihr der Annaeherungsversuch doch zu krass, Marie und ich natuerlich hinterher, und so kam es, dass wir zu dritt, relativ angetrunken und mit dem groessten Lachflash ueberhaupt durch das Casino gestolpert sind und unsere Jungs gesucht haben. Ich hab auf unserer Route nur einige Security Maenner ganz boesse schauen und `No running` rufen hoeren, das haben wir aber dezent ignoriert und so wohl das ein oder andere Pokerface einiger sehr konzentrierter Spieler ruiniert. Es war echt so witzig.

Total verwirrt haben Alex, Lars, Marlene und Henrik geschaut als wir sie angetroffen haben. Obwohl wir ihnen versucht haben zu erklaeren was passiert ist, hat sich ihr verwirrter Blick irgendwie zu extrem verwirrt veraendert, was daran liegen koennte, dass wir immer noch am Lachen waren, total durcheinander geredet haben und am Ende halb auf dem Boden lagen vor Lachen. Noch krasser mussten wir aber Lachen als die zwei Typen ploetzlich wieder hinter uns standen (sie sind uns anscheinend hinterher gerannt) und immernoch mit uns auf ihre Suite wollten. Da wir das jetzt alleine aber nicht mehr wollten, haben wir sie gefragt, ob unsere Freunde denn mitkommen koennten. Anscheinend hatten wir es ihnen echt angetan, denn sie haben letzt endlich eingewillig. Auf dem Weg bis nach oben, haben sie ein paar mal versucht die Jungs loszuwerden. Als wir alle in den riesengrossen Fahrstuhl eingestiegen sind, ist dieser angeblich nicht losgefahren, weil wir zu viele waren, also sollten die Jungs doch wieder aussteigen und den naechsten Fahrstuhl nehmen. Ein Glueck waren die aber noch nuechtern genug, um alle Tricks zu raffen und so haben wir es alle zusammen in die riesengrosse hammergeile Suite geschafft. Es gab 2 Flachbildfernseher und sogar einen Whirlpool. Wir haben hoeflichkeitshalber einen Drink aus der Minibar angeboten bekommen, was wir wirklich dreist und herzlos ausgenutzt haben. Der eine Typ hat sich, nachdem er gemerkt hat, dass keine von uns mit ihm schlafen wird, eine Prostituierte auf die Suite bestellt, mit der er fuer ca. 2 Stunden in sein Zimmer verschwunden ist. So waren wir jetzt in klarer Ueberzahl und haben den zweiten Typ knallhart ausgeutzt. Immer eine von den Maedels hat sich mit ihm unterhalten und wir anderen haben in der Zeit die komplette Minibar, die gefuellt 1000 Dollar wert ist, leer getrunken. Wir hatten Champagner, Sekt, Wein, Vodka und diverse andere Schnaepse. Es war der hammer und wir haben keinen Cent bezahlt. Ausserdem haben wir mehrere Chipstueten und Kekse gefuttert. Es ging sogar so weit, dass wir Maedels angefangen haben kleine Flaschen in unsere Handtaschen zu schmuggeln. Am Ende war wirklich alles ess- und trinkbare aus dem Apartment in unseren Maegen oder Handtaschen verschwunden und somit war es Zeit fuer uns zu gehen. Die beiden haben echt gar nichts mehr gerafft, sie waren glaub ich auch ziemlich betrunken.

Im Casino haben wir dann Pablo und Basti wieder getroffen, die 200 Dollar an dem Abend verspielt hatten :D So unterschiedlich waren an diesem Abend also unsere Einnnahmen bzw. Ausgaben.

Das naechste Highlight waehrend unserer Zeit in Sydney war dann Weihnachten. Es war fuer uns alle der erste Heilige Abend ohne unsere Familie und wir waren froh ihn nicht alleine verbringen zu muessen. Wir wollten, dass es etwas ganz besonderes wird und da Weihnachten fuer uns alle auch in Verbindung mit gutem Essen steht, wollten wir etwas richjtig gutes kochen. Das hat sogar unerwarteterweise ziemlich gut geklappt. Da wir 9 Leute waren und unsere Kueche zu klein fuer 9 Koeche war, haben wir verschiedene Gruppen gegruendet. Die Vorspeisen Gruppe hat Spargel bzw. Bohnen in Schinken eingerollt, zum Nahtsich gabs Beeren mit Joghurt und das absolute Hightlight, die Hauptspeise war ein Truthanh mit Gemuese und selbstgemachten Knoedel.

Bevor wir uns alle getroffen haben waren Pablo, Lars, Basti, Henrik und ich in der St. Mary`s Cathedral im Gottesdient. Zumindest hatten wir das alle am Anfang vor, aber Pablo und Lars haben auf der Fahrt in der Tram ploetzlich mehr Lust auf Bier als auf Weihrauch bekommen und sind deshalb ganz spontan lieber in eine Kneipe. Naja, wir wollten ja ein etwas anderes Weihnachten :)

Der Gottesdienst war leider auch gar nicht so gut, weil alles gesungen wurde. Es gab eine Chor der den kompletten Gottesdienst auf Hebraeisch (glaub ich zumindest, auf jeden Fall haben wir kein Wort verstanden) gesungen hat. Es war leider ziemlich langweilig, aber wenigtens war die Kirche relativ cool.

Nach diesem geringfuegig weihnachtlichem Event gings dann wieder raus in den bluehenden und warmen Park vor der Kirche, der dann jegliche Weihnachtstimmug wieder zerstoert hat.

Zurueck in der Wohnung war Alex mit dem Truthahn zu Werke, der zu unser aller Ueberraschen schon ziemlich gut aussah. Abends kamen dann auch die Maedels mit dem Nachtisch und etwas zu Trinken.

Wir haben ungefaehr 2 oder 3 Stunden gegessen, es war richtig lecker. Dann hab ich mit meiner Familie geskypt, die sich zu Hause vor meinem PC versammelt hat. Es war total schoen, jeder einzelne hat mir Frohe Weihnachten gewuenscht und am Ende haben wir sogar `Oh Tannenbaum` gesungen. Dazu haben die anderen im Apartement angetrunkenerweise auch froehlich mit eingestimmt.

Anschliessend gabs Bescherung. Auch wenn keiner von uns dem anderen jemals etwas zu Weihnachten gechenkt hatte, wollten wir das dieses Jahr aendern. Weihnachten ohne Bescherung ist schliesslich kein Weihnachten und so hat jeder jedem eine Kleinigkeit gekauft. Es war alles nichts besonderes, aber trotzdem war es total lustig die Dinge auszupacken und zu raten vom wem es wohl kam. Ich habe einen Nagellack, eine Gesichtscreme, einen Bierkuehler, Kekse, einen Woolies- Gutschein, einen Mini- Ventilator und das absolute Highlight ein riesen Frosch Kuschltier bekommen. Es war wirklich das aussergewoehnlichste Weihnachten, das ich je erlebt habe und sehr sehr lustig, aber trotzdem freue ich much jetzt schon darauf naechstes Weihnachten wieder mit meiner Familie und dem gewohnten Essen Kartoffelbrei, Bratwuerste und Sauerkraut zu verbringen. Mit der Familie ist Weihnachten eben einfach am schoensten.

Die naechten Tage bis Silvester haben Henrik und ich genutzt, um ein bisschen Sightseeing zu machen. Wir waren am Bondi Beach, am Opera House und der Harbour Bridge, dem Viertel `The Rocks` , im Australian Museum und ein bisschen in der Stadt. Die anderen Jungs haben sich eine Spielekonsole gekauft und so die Tage mit `Super Mario` zocken und chillen verbracht.

Dann war es endlich soweit, der 31. Dezember 2011. Sydney ist bekannt fuer sein hammergeiles Feuerwerk an der Harbour Bridge und die vielen Menschenmengen, die genau das sehen wollen. So natuerlich auch wir. Wir wollten unbedingt das Feuerwerk an der Bruecke und ausserdem auch das Opera House sehen. Eines der wenigen Orte, an denen das moeglich ist, ist der `Mrs Macquaries Chair` im Botanischen Garten. Dort ist Platz fuer 20 000 Menschen und der Platz ist jedes Jahr voll. Deshalb muss man frueh dort sein und anstehen, um einen Platz zu bekommen. Und so haben wir es geschafft mal frueh aufzustehen und um 9 Uhr vorm Eingang zu stehen. Die Schlange war leider schon ziemlich lang und deshalb mussten wir fast 4 Stunden anstehen. Die Stimmung war zum Glueck richtig cool. Anscheinend hatten alle durch die Vorfreude auf Silvester in Sydney richtig gute Laune und so gab es immer mal wieder eine riesen Laola- Welle, bei der wirklich jeder mitgemacht hat. Es hat total Spass gemacht.
In Australien ist oeffentliches Trinken verboten und da die Veranstalter ausserdem Gewalt vermeiden wollten, war es auch hier strengstens verboten. Am Eingang wurden alle Taschen kontrolliert und man musste alle Flaschen abgeben, egal was drin war. Nur wenn sie leer waren durfte man sie behalten, um sie drinnen mit Leitungswasser zu fuellen. Wir hatten nur leider fuer 130 Dollar Alkohol gekauft und jetzt ziemlich Angst, dass wir unsere Investition in den Muell schmeissen mussten. Da wir ausserdem 4 Stunden Zeit hatten, um unsere anfaenglichen Bedenken zuerst in minderwertig ernstzunehmende Sorgen und schlieslich regelrechte Panik zu verwandeln, kam es, dass wir bevor wir drin waren und bevor die Sonne ueberhaupt richtig am Himmel stand, schon die Haelfte getrunken hatten. Relativ angeschwipst kamen wir den Kontrollen also naeher und so entstanden die verruecktesten Theorien wie wir den Alkohol rein schmuggeln konnten. Es ging sogar so weit, dass wir es bereut hatten unsere Eier nicht auszublasen und mit Hilfe einer Spritze mit unserem guten Vodka zu fuellen. Am Ende haben wir aber keine von unseren Ideen gebraucht, weil wir ironischerweise einfach durch laufen konnten. Es waren so viele Menschen ueberall, dass keinem der Securities aufgefallen ist, dass wir uns an den Taschenkontrollen gar nicht angestellt haben, sondern einfach vorbei gelaufen sind. Wir haben uns tierisch gefreut, jetzt konnte Mitternacht kommen.

Auf der Wiese, von der aus man das Opera House und die Harbour Bridge sehen konnte, lagen schon ziemlich viele Leute, aber da wir noch relativ frueh waren, haben wir noch einen Platz im Halbschatten gefunden. Obwohl wir noch ca. 10 Stunden warten mussten, ging die Zeit ziemlich schnell rum. Wir haben unglaublich viel gegessen, wir hatten eben auch unglaublich viel gute Sachen dabei, wir haben getrunken und geschlafen. Ausserdem war die Stimmung richtig gut. Die Wiesen haben sich allmaehlich gefuellt und die starke Sonne schien auch so manch einer nicht zu vertragen. Auf jede Fall war es so, dass immer wenn ein Security oder irgendein Angestellter vorbei gelaufen ist, irgendjemand angefangen hat zu klatschen und zu jubeln und am Ende irgendwie jeder mitgemachjt hat. Irgendwann war es sogar schon so, wenn nur jemand aufs Klo musste und aufgestanden ist. Andauernd hat man irgendjemanden jubeln hoeren und hat einfach mitgejubelt. Es war echt lustig.

All das Gewarte hat sich am Ende auf jeden Fall richtig gelohnt, wir haben die Harbour Bridge gesehen, von der aus das wohl groesste und schoenste Feurwerk abgeschossen wurde, das ich je gesehen habe und das Opare House, das durch das bunte Feuerwerk in den schoensten Farben geleuchtet hat. Um das einmal zu erleben war es die Warterei absolut wert, aber ich kann verstehen warum die Ausralier selbst nicht jedes Jahr von dort aus feiern, es ist eibfach unglaublich anstrengend. Ich bereue es auf keinen Fall, es war wirklich ein ganz besonderes Silvester, aber ich finde einmal im Leben reicht es dann auch :)

Jetzt war unsere gemeinsame Zeit in Sydney fast vorbei. Den 1. Januar haben wir damit verbracht auszunuechtern und am 2. mussten wir uns dann auch schon trennen. Die Maedels, Pablo, Lars, Alex und Basti wollten in die Blue Mountains, Henrik wollte noch 3 Tage in Sydney bleibeen bevor er nach Canberra weiter ist und ich bin an dem Tag ab nach Melbourne, um mir einen Job zu suchen.

Unsere Wege haben sich hier also wieder getrennt, aber trotzdem werden wir die gemeinsame aufregende und besondere Zeit in Sydney wohl nie vergessen.



Ich denke an euch.

Eure Franzi

Donnerstag, 2. Februar 2012

Why does it always rain on me?

Hallo ihr Lieben,

Ich weiss es ist schon eeeewig her, aber ich muss euch immer noch von meinen letzten Tagen in Neuseeland berichten.

Wie gesagt, haben mich Maggie und Esa in `Marahau` abgesetzt, weil ich in den `Abel Tasman Nationalpark` wollte.
Der Nationalpark soll total schoen sein, das kleine Marahau dagegen war ziemlich langweilig. Es gab nichts dort. Wenn wir in Motueka nicht einkaufen gegangen waeren, waere ich dort hoechst warscheinlich auch verhungert. Naja, meine Vorfreude auf die aufregende Natur in dem Park hat meine Langeweile uebertroffen. Aber nicht auf Dauer.

Am naechsten Tag hat es immer noch wie in Stroemen geregnet. Wenn ich so los gelaufen waere, waere ich nach 10 Minuten komplett nass gewesen und haette (so wie ich mich kenne) total gefroren. Deshalb bin ich in dem Hostel geblieben (in dem ich die einzige war!!!) und wollte abwarten bis es besser wird. Es wurde aber nicht besser !!!

Also hab ich mir fuer den naechsten Tag vorgenommen, egal wie das Wetter ist, dass ich trotzdem in dem Nationalpark wandern geh. Ich wollte nicht umsonst her gekommen sein und der vorherige Chill Tag hatte mich schon genug aggressiv gemacht, weil man wirklich absolut nichts machen konnte. Also hab ich mir morgens um 8 den Wecker gestellt und bin durch den stroemenden Regen ins Infozentrum gerannt, um meinen Trip in den Abel Tasman zu buchen. Hochmotiviert und laechelnd kam ich dort an, um dann gesagt zu bekommen, dass der Park wegen dem straken Regen an dem heutigen Tag geschlossen war. Das gab es vorher anscheinend noch nie.

Da ich keine Lust mehr hatte noch einen sinnlosen Tag mitten im Nichts zu verbringen und das auch noch vollkommen alleine, hab ich beschlossen noch an diesem Vormittag zurueck nach Motueka zu fahren.

So hab ich also ganze zwei Tage wegen dem Wetter komplett vergeudet. Das krasse war aber auch noch, dass die Strasse, die Motueka und Marahau verbindet sehr kurvenreich ist (so wie alle Strassen in Neuseeland) und direkt an einem steilen Berg entlang fuehrt. Im Hostel in Motueka hab ich erfahren, dass ein riesen Teil der Strasse abends weggebrochen ist, weil sie unterspuelt war. Da bin ich ein paar Stunden vorher noch drueber gefahren und wenn ich Marahau nicht rechtzeitig verlassen haette, waere ich dort festgesessen. Also hatte ich wohl noch Glueck im Unglueck.

Mein naechster Stop war die 45 000 Einwohner grosse Stadt Nelson, in der auch gerade Maggie und Esa waren und die angeblich die sonnigste Stadt Neuseelands ist. Das hat sich fuer mich zum Glueck bestaetigt. Das Wetter war heute naemlich auch endlich wieder gut, also konnte ich mir viel von der Stadt ansehen. Es hat mir richtig gut gefallen. Zuerst war ich in der `Christ Church Cathedral`, die auf einem Huegel im Zentrum der Stadt steht und deshalb irgendwie etwas erhabenes und beeindruckendes hat. Verrueckterweise wurde ich auch richtig sensibel in der Kirche. Es war kurz vor Weihnachten und es gab dort ganz viele verschiedene Weihnachtsbaeume. Die Gemeinde hatte so eine Aktion, in der ganz viele Vereine oder Schulen, Kindergaerten, Geschaefte oder Verbaende mitgewirkt haben. Jede Gruppe hat ihren eigenen Baum geschmueckt. Es gab sogar einen `German Tree`, den ich absolut am schoensten fand und auch einen Baum, an den man einen Stern haengen konnte, auf den man Gruesse an seine Lieben schreiben konnte. Das hab ich natuerlich auch gleich gemacht. Ich waere auch total gerne in den 4. Advent Gottesdienst gegangen, aber da die Busse so bloed gefahren sind, musste ich am naechsten Tag schon frueh weiter und war somit nicht lange genug in Nelson, um den Gottesdienst besuchen zu koennen.
In den diversen Geschaeften hab ich Geschenke fuer die Jungs (Basti, Henrik, Pablo, Alex, Lars) gekauft, die ich ja in Sydney fuer Weihnachten und Silvester getroffen habe. Ausserdem hab ich den Schmuckmacher gesehen, der den Ring fuer `The Lord of the Rings` designed und hergestellt hat. Nachdem ich im Museum und der Library war hab ich mich abends nochmal mit Maggie und Esa getroffen.

Am naechsten Morgen hatte ich nur nochmal kurz Zeit mir den beruehmten `Nelson Market` anzuschauen, der klein aber fein war, bevor ich nach Kaikura gefahren bin.

Die Stadt liegt 180 km noerdlich von Christchurch direkt am Meer und ist deshalb ein beliebtes Urlaubsziel. Ich bin dort hingekommen, weil ich unbedingt die Seal Colony sehen wollte, die dort am Ufer lebt.
Die hunderte Seeloewen liegen einfach am Strand und auf den Felsen im Meer und chillen dort. Man kann einfach hingehen und ein paar Fotos mit ihnen machen. Bevor ich das gemacht habe, bin ich aber morgens in die Kirche, denn schliesslich war es der 4. Advent und ich hatte irgendwie noch absolut kein Weihnachtsfeeling. Trotzdem hatte ich total das Beduerfnis in die Kirche zu gehen, vorallem weil ich dachte, dass ich mit den Jungs an Weihnachten in Sydney bestimmt nicht gehen wuerde. Die Entscheidung war absolut richtig, denn es war einer der schoensten Gottesdienste, die ich je besucht habe.

Es war eine winzig kleine, total suesse Kirche und als ich sie betreten habe, hab ich sofort gemerkt, dass jeder weiss, dass ich nicht nach Kaikura gehoere. Es sassen nur ca. 10 Leute in den Reihen und es wurden auch nicht mehr mehr. Alle waren total interessiert, wo ich herkomme und was ich hier mache und ausserdem glaub ich ein bisschen stolz, dass ich ihren kleinen suessen Gottesdienst besuchen wollte. Neber dem Altar stand die ganze Zeit eine Leinwand, auf der alle Liedtexte und Gebete abgebildet waren, deshalb konnte ich auch endlich mal mitbeten und mitsingen in einem englischen Gottesdienst. Sonst sass ich immer nur bloed da. Die Lieder waren viel schoener als unsere Weihnachtslieder finde ich und bei manchen Texten hab ich wirklich einen Klos im Hals und Gaensehaut bekommen, so schoen fand ich sie. Nach dem Gottesdienst haben sich alle noch im Pfarrheim getroffen, in das ich auch herzlich eingeladen wurde. Eine andere `fremde` Deutsche sass auch noch in dem Gottesdienst und so hatte ich jemanden in der gleichen Situation. Der sonstige Altersdurchschnitt dort war 65. Die Frauen waren so suess und ich kam mir ein bisschen vor wie zu Hause bei Oma :) Wir haben Tee und Kekse in dem Pfarrheim bekommen und ausserdem eine Seife zu Weihnachten geschenkt gekriegt. Das war das weihnachtlichste Erlebnis, das ich dieses Weihnachten hatte und ich habe es echt gebraucht. Die eine alte Frau hat mir dann sogar angeboten mich zu der Seal Colony zu fahren, der Fussweg haette ungefaehr eine Stunde gedauert.

So war ich frueher dort als geplant und hatte mehr Zeit fuer den `Peninsula Walkway`, der ueber den ganzen noerdlichsten Fitzel von Kaikura fuehrt, vorbei an 2 Seal Colonys und wieder zurueck ins Zentrum. Nicht nur die Seeloewen waren sehenswert, sondern die gesamte Kueste. Es war wirklich wunderschoen und so hab ich ein letztes mal die atemberaubende Natur Neuseelands genossen.

Den Bus, der mich abends nach Christchurch bringen sollte, hab ich leider verpasst, was aber nicht an einer Verspaetung meinerseits lag, sondern an einer falschen Markierung des Busses. Mit 2 anderen aus meinem Hostel, hab ich an der Bushaltestelle gewartet, doch der `Naked Bus` kam nicht. Nach einer Stunden haben wir vom Infocenter erfahren, dass es einen Bus mit der Aufschrift `Atomic` gab, der anscheinend auch fuer uns bestimmt war. Der Busfahrer ist aber wohl weg gefahren, obwohl 10 Leute nicht anwesend waren.

Weil wir keine Lus hatten, ein zweites mal Geld fuer den Bus zu zahlen und noch eine Nacht in Kaikura zu verbringen, haben wir uns an die Strasse gestellt und sind getrampt. Wie bereits erwaehnt funktioniert das in Neuseeland ja aussergewoehnlich gut. Nach 20 Minuten haben 2 Autos angehalten, die insgesamt noch 3 Plaetze frei hatten und uns mitnehmen konnten. Die Australier waren total cool. Sie waren in meinem Alter und total betrunken (ausser die Fahrer). So war die Fahrt sehr lustig und warscheinlich viel besser wie die mit dem langweiligen Bus.

Mit etwas Verspaetung kam ich in Christchurch an und wurde von Robert abgeholt. Ihn hatte ich bei meinem ersten Aufenthalt dort kennen gelernt und er hatte mir angeboten, dass ich bei ihm Couchsurfen koenne, wenn ich nochmal nach Christchurch komme. Das Angebot hab ich also gerne angenommen. Er war total nett und hat mir sein Wohnzimmer zur Verfuegung gestellt. Seine Mutter war 2 Tage vorher erst gestorben, weshalb ich es noch beeindruckender fand, dass er mir trotzdem helfen wollte.

An meinem letzten Tag in Neuseeland hab ich mich nochmal mit Johannes in New Brighton getroffen. Wie auch an meinem ersten Tag hier, wollte er mir das Kitesurfen beibringen. Leider hat das nicht so gut geklappt, was aber nicht an seinem Potential als Lehrer lag sondern an meiner Unfaehigkeit als Schueler. Aber trotzdem hat es Spass gemacht. Abends sassen wir noch lange am Strand, haben 2 Flaschen Wein getrunken und uns unterhalten. Es war der perfekte Abschluss fuer einen unglaublich aufregenden, spannenden und lustigen Monat in Neuseeland!!! Ich werde die Zeit hier nie vergessen. Es ist wirklich ein sehr facetenreiches Land, das so viel zu bieten hat. Ich verstehe nur nicht, weshalb es immer mit Australien verglichen wird, es ist naemlich total unterschiedlich und absolut nicht vergleichbar. Australien hat so viele verschiedene und wild lebende Tiere zu bieten. In Neuseeland hab ich ausser Voegeln und den Seeloewen nichts gesehen. Und auch die Landschaften sind total unterschiedlich. Neuseeland ist viel gruener und bergiger als Australien, es gibt dort Tannen und jede Menge Seen.

Das einzige was meiner Meinung nach absolut identisch ist, ist das Essen und die Menschen. Neuseelaender sind genauso cool wie Australier, also `No Worries Mate` :)

Bis zum naechsten Mal :)

Hab euch lieb.

Eure Franzi

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Girls just Wanna Have Fun :)

Hallo Jungs und Maedels,

Wie versprochen hier die Erlebnisse von meiner dritten Woche in Neuseeland. Sie sind besonders cool, weil ich sie nicht alleine erleben musste :)

Wie verabredet haben mich Maggie und Esa am Flughafen in Christchurch am 5.12 abgeholt. Auf einem Campingplatz bei Christchurch haben wir die erste Nacht zusammen im Zelt verbracht. Obwohl ich seit 4 Monaten hier bin, meinen Schlafsack schon ziemlich abgenutzt habe und viel Campen war, habe ich hier noch nie in einem Zelt geschlafen, von daher war es echt ein Erfahrung wert.

Am naechsten Tag haben wir alle zusammen Johannes besucht. Er hat uns einige Tipps zur Suedinsel gegeben, da er hier ja schon ueberall war und so sind wir noch am selben Tag Richtung Sueden gefahren. Unser erster Stop war der `Lake Tekapo`. Der Gletschersee hat eine unglaublich schoene kraeftige tuerkisene Farbe und mit den bunten uns unbekannten schoenen Blumen, die ueberall gewachsen sind und den schneebedeckten Bergen im Hintergrund, war das Ganze ein echt schoener Anblick.

Im Garten des YHA haben wir direkt am See uebernachtet. Wie schon einige Male vorher war das Wetter leider nicht so unkompliziert wie in Australien, es war immer ziemlich kalt nachts. Naja, am naechsten Tag waren wir am `Lake Pukaki`, der ebenfalls ein Gletschersee ist, auch so eine schoene Farbe hat und von Bergen eingekesselt ist. Ausserdem haben wir heute den Mount Cook in den Neuseelaendischen Alpen angeschaut. Er ist mit seinen 3754 Metern der hoechste Berg Neuseelands und ueber den `Hooker- Valley- Track` zu besichtigen. Der 3 h lange Weg war wirklich wunderschoen und da das Wetter mitgespielt hat konnten wir den Berg und seinen Gletscher am Ende des Tals sehen. Uebernachtet haben wir bei Tony in Omarama. Der nette alte Hostelbesitzer, der, nachdem er rausgefunden hatte, dass wir Deutsche sind, nur noch alles auf seinem unglaublich schlechtem akzentstarkem Deutsch erklaert hat: `Here kuhschraenk fur die Esen, uund here messr und gabl fur die Essen, uund here ist die Fernseh....`, war ansonsten echt suess. Sein Haus stand voll im Nirgendwo und war von Schafherden und Bergen umgeben. Von weiten sah es ein bisschen aus, wie das Haus von Heidi :)

Unseren naechsten Halt `Queenstown` hatte ich mir komplett anders vogestellt. Die Stadt ist ziemlich beruehmt, weil das Bungy Jumping dort angeblich erfunden wurde und diverse andere Aktivitaeten die Stadt attraktiv machen. Man kann Skifahren, Jetboot-Fahren, Mountainbiken, Paragleiten, Wandern und ganz viel mehr, deshalb war ich so schockiert als ich erfahren habe, dass die `Stadt` nur knapp 11000 Einwohner hat. Das sind grad mal 3000 mehr als Birkenau!!! Ausserdem war die Stadt auch absolut nicht stadt maessig. Queenstown liegt direkt am `Lake Wakatipu`, ist von Bergen umgeben und besteht hauptsaechlich aus Hotels und Motels, weshalb es mich eher an ein kleines oesterreichisches Dorf erinnert hat. Das ich in meinen Vorstellungen enttaeuscht wurde war aber absolut positiv, ich fand Queentown unheimlich schoen. Ich habe ziemlich schnell festgestellt, dass sich Wellington mit Queenstown meinen `Neuseelaendische- Lieblingsstadt- Preis` teilen muss.

Als erstes haben wir einen Zeltplatz gesucht. Alle Hostels waren hier total teuer und deshalb haben wir uns fuer einen kleinen duschenlosen Platz direkt am See fuer 7 Dollar die Nacht entschieden. Dann wollten wir uns die Stadt ein wenig anschauen. Direkt am See gab es ganz viele Cafes und Kneipen und dirket dahinter ist die Innenstadt vor kleine Geschaften nur so explodiert. Das war natuerlich super einladend zum Shoppen. Im `Underwater Observatory` konnten wir danach einige `Diving Ducks` und Fische bei ihrem aufregendem abwechslungsreichem Alltag beobachten. Das hat uns natuerlich unglaublich viel Kraft gekostet, weshalb wir uns den `Ferg Burger` eindeutig verdient hatten. Dieser Burger wird vom Lonely Planet als der `Beste Burger der Welt` bezeichnet und war deshalb absolut einen Versuch wert. In dem Fastfood Restaurant war es unglaublich voll. Wir haben vermutet, dass 90% der Leute hier nur wegen dem Lonely Planet hier sind, weil die meisten einfach wie Touristen aussahen, und deshalb diskutiert, wie viel Macht so ein simpler Reisefuehrer haben kann. Er kann uebr den Erfolg und Misserfolg eines Restaurants in so einer Touristenstadt absolut entscheiden. Der Burger war wirklich gut. Er war riesengross und uns war allen schlecht als wir ihn unten hatten, aber wir haben die Investition nicht bereut. Jetzt hatten wir wenigstens schonmal einen Vorgeschmack darauf wie es sich anfuehlen muss, schwanger zu sein. Das ganze war aber noch nicht genug. Am Strand haben wir uns, nachdem unser Magen den Fussballgrossen Burger angenommen hatte und sich vermutlich auf das vierfache gedehnt hatte, noch ein Ess gegoennt. Anscheinend hatten wir den absoluten Fett- und Zuckerflash, denn wir waren die ganze Zeit am Lachen. Ich weis allerdings nicht mehr genau wieso, es hatte wohl etwas mit einer `Behindi Kindi Diving Duck` und Maggies und meinem Essverhalten zu tun. Zur Kroenung unserer Aufgedrehtheit haben wir den Sonnenuntergang verpasst, der hier wegen den Bergen, die dann von der Sonne angestrahlt werden, sehr schoen sein soll. Das fanden wir aber irgendwie wieder ziemlich lustig und von daher war der Tag absolut gelungen. Vollgefressen und mit Bauchmuskelkater sind wir, nachdem wir uns unseren Abifilm noch mal angeschaut haben und ueber die guten alten Zeiten philosophiert haben, sehr zufrieden eingeschlafen.

Das Aufwachen am naechsten Morgen war aber leider nicht so friedlich. Gegen 7 wurden wir von einem Ranger geweckt, denn ich wegen seiner Gefasstheit, die er gehabt haben muss, als er uns total verpennt, verstrubbelt und verwirrt aus dem Zelt guckend gesehen hat, echt bewundert habe. Anscheinend haben wir nicht auf dem `Zeltplatz` sondern auf dem `Camping Van Platz` geschlafen. Wir hatten uns schon gewundert weshalb der Boden so hart war, aber hatten das Problem des `Herings in den Boden schlagens` sofern geloest, dass wir die Schnuere einfach an einer Stange vor dem Zelt und dem Auto hinter dem Zelt festgebunden hatten. Umso gefasster musste der Ranger gewesen sein, als wir vesucht haben uns durch die Schnuere, die unseren Weg aus dem Zelt gesperrt haben, hindurch zukaempfen. Ich finde fuer die Uhrzeit haben wir echt akkrobatische Meisterleistungen vollbracht, aber wahrscheinlich sah das ganze trotzdem ziemlich behindert aus. Naja, er Ranger war echt nett und meinte nur, wir sollten hier nicht nochmal schlafen, weil er uns dann eine Geldstrafe aufbrummen muesse.

Ein paar Meter weiter am See haben wir gefruehstueckt, waren dann einkaufen und sind anschliessend mit der Gondel auf den Berg gefahren. Dort gab es eine Sommerrodelbahn, die wir unbedingt ausprobieren wollten. Ausserdem war die Aussicht von dem Berg wunderschoen. Die Sonne hat geschienen, weshalb der See geglitzet hat, es gab einige Paragleiter, Jetboote sind auf dem See rumfahren und es gab viele suesse Kinder, die sich an der Sommerrodelbahn vergnuegt haben. Zu ihnen haben wir uns anschliessend auch eingereiht. Mit bunten Helmen, um uns vor den atemraubenden Geschwindigkeiten der Rodelbahn zu schuetzen, auf der man mindestens so schnell wie eine Oma mit dem Auto in der Spielstrasse wurde, gings los. Wir waren ganz aufgeregt als wir uns in die Bobbycar grossen Rennautos gesetzt haben. Nach 2 Minuten war leider alles schon wieder vorbei, aber trotzdem war es ziemlich lustig. Ich bin hinter Maggie und Esa gefahren und konnte ihnen deshalb bei ihren riskanten Wendemanoevern zuschauen. Es war echt witzig.

Theresa wollte dann Paragleiten. Das war auch fuer Maggie und mich ziemlich interessant, weil wir beim Start zuschauen konnten. Sie hat es sich lange ueberlegt. Skydiven fand sie zu krass, aber irgendwas nervenkitzel maessiges muss man eben machen, wenn man in Neuseeland ist, und deshalb hat sie sich dann getraut. Anscheinend war es auch ziemlich geil. Maggie und ich haben vom Start ganz viele Bilder gemacht und auch vom restlichen Weg nach unten. Dann haben wir auf dem Berg gewartet. Esa musste von dem Landeplatz wieder zur Gondelstation laufen und hochfahren. Als sie dann wieder da war, hat sie uns aufgeregt von den Kunststuecken erzaehlt, die sie auf dem Weg nach unten gemacht hatten. Da sie unser ganzes Essen mitgebracht hatte, konnten wir auf dem Berg noch Picknicken. Es hat sich echt wie das wohlverdiente Mittagessen beim Ski fahren angefuehlt, ausser dass eben kein Schnee lang. Aber ansonsten sah alles ziemlich Skiurlaub maessig aus.

Gestraekt gings dann also weiter. Da wir schon ziemlich weit im Sueden waren und die zwei am 13.12. in Nelson bei Maggies Gastmutter sein wollten, mussten wir wieder nach Norden.

Am `Lake Wanaka` haben wir uns ein Segelboot gemietet und sind auf den See gefahren. Das war ziemlich cool. Ich bin vorher noch nie selbst gesegelt und hatte somit absolut keine Ahnung. Maggie hat es gelernt als sie in Neuseeland zur Schule gegangen ist und hatte somit wenigstens ein bisschen Ahnung und Theresa konnte es perfekt. Sie hat uns immer dirigiert und so haben wir es irgendwie geschafft ziemlich weit auf den See rauszufahren. Gluecklicherweise haben wir auch wieder zurueck geschafft. Es war ech total witzig. Theresa hat uns alles erklaert mit dem Wind usw. und wie man dann lenken muss, aber irgendwie ist das bei uns nur so halb angekommen, deshalb war wohl das haeufigste was Esa in dieser Stunde gesagt hat :`Nein, die andere Richtung`, da unsere Versuche zu lenken meistens ziemlich planlos waren und schief gelaufen sind. Es war aber auf jeden Fall schoen und hat voll Spass gemacht.

Jetzt war es aber schon wieder Zeit einen Schlafplatz zu suchen. Auf unserem Weg sind wir noch an der `Puzzling World` vorbei gekommen, zu der wir heute eigentlich hin wollten, die wir aber vorher nicht gefunden hatten. Jetzt war es schon zu spaet und man konnte nicht mehr rein. Es gibt dort so ein Labyrinth und Optische Taeuschungen und sowas. Jetzt konnten wir halt nur noch ein paar Fotos mit dem schiefen Turm machen und dann gings weiter nach `Haast`. Dort wollten wir in einem Motorcamp schlafen. Theresa ist an die Rezeption, um zu bezahlen und kam lachend wieder raus, weil sie Rezeptionsdame anscheinend ziemlich behindert war. Sie waere voll komisch gewesen und langsam und anscheinend irgendiwe behindert und habe sie ganz stark an eine uns allen bekannten Person erinnert. Maggie und ich hatten uns vorgenommen das Phaenomen des Doppelgaengers in den naechsten Stunden ebenfalls noch zu ueberpruefen.

Da unsere letzte Dusche einige Tage zurueck lag, stand das als erstes auf dem Programm. Weil die Duschen unverschaemterweise noch 50 cent pro 7 Minuten heissem Wasser gekostet haben, mussten wir Geld wechseln. Die Gelegenheit hab ich mir nicht entgehen lassen. Die Dame war wirklich ziemlich komisch. Sie hat erst gar nicht verstanden wieso ich jetzt Geld wechseln will und war echt verwirrt. Dann musste sie einige Minuten ueberlegen wie viele 50 Cent Stuecke sie mir fuer ein 2 Dollar Stueck jetzt geben muesse. Als ich ihr die geheime hochmathematische Loesung gesagt habe, hat sich Erleichterung auf ihrem Gesicht breit gemacht und sie hat mir die 4 Muenzen gluecklich gegeben. Sie war echt lustig.

Wie jeden Tag haben wir uns auch diesen Morgen vorgenommen um 8 aufzustehen. Und wie jeden Morgen hat deshab um 8 der Wecher geklingelt..... und um 10 nach 8.......um 20 nach 8......um halb 9.......und noch einige weitere Male. Bis gegen 9 oder 10 irgendjemand sagte: `wir sollten aufstehen`. So sind wir auch heute wieder erst am spaeten Vormittag los gekommen.

Am `Knights Point` konnte man von ganz entfernt eine Seeloewenkolonie sehen und am `Monro Beach` angeblich Pinguine. Deshalb haben wir den einstuendigen Marsch durch den tiefsten Regenwald gerne in Kauf genommen. Leider gab es aber keine Pinguine mehr... und auch keine Seeloewen. Wir haben nur einen im Meer schimmen sehen, der war aber auch nach ein paar Sekunden wieder weg. Naja, also sind wir eben wieder zurueck und weiter an den `Mount Fox Glacier`. Der Gletscher wandert jeden Tag 40 cm und ist ueber einen kurzen Weg ziemlich gut zu sehen. Man konnte bis auf 200 Meter an ihn heran. Wie immer bei so Wegen waren auf den Schildern uebertrieben viele Sicherheitsvorkehrungen, die man beruecksichtigen sollte. Man sollte natuerlich Wanderschuehe tragen, wasserfeste Kleidung, am Besten noch Wanderstoecke dabei haben, genug zu Trinken und zu Essen, einen Sonnenhut tund Sonnencreme tragen. Wir wollten wie immer in Shorts und Top los. Als wir dann aber an den Anfang des Wegs kamen, wurden wir uns in unserem Outfit doch etwas unsicher. Hier standen riesige Gruppen von Menschen, die mit der neusten und verruecktesten Multi- Funktions- Kleidung ausgeruestet waren und sogar Hacken und Werkzeug dabei hatten. Also sind wir wieder ans Auto und haben und wenigstens noch unsere Jacken geholt. Das ganze hat sich aber als ziemlich sinnlos rausgestellt, als wir gemerkt haben, dass die Gruppen mit Tourguides hier waren und den Gletscher besteigen wollten. Nach 5 Minuten hatten wir unsere Jacken aus, weil es viel zu warm war und haben sie den Rest des Weges eben mit uns rumgetragen. Der Gletscher war voll cool, weil man ihn echt voll gut sehen konnte. Mit dem Warnmaennchen, dass einen davon abhalten sollte, naeher an den Gletscher zu gehen, haben wir dann noch ein paar witzige und teilwesie versaute Fotos gemacht und sind anschliessend zum `Lake Matheson` gefahren. Der wird auch `Spiegelsee` genannt, weil er so schwarz ist, dass er bei Windstille wie ein Spiegel funktioniert und man den Gletscher darin sieht. Da wir aber an dem Tag irgendwie ziemlich faul waren, sind wir, anstatt um ihn rum zu laufen, in das Cafe dort, haben etwas Koffein zu uns genommen und sind dann weiter an den `Gillespie Beach`, an dem wir uebernachten wollten.

Wie es an allen Straenden ist, waren hier wieder viel zu viele Sandflies, die, sobald wir aus dem Auto ausgestiegen sind, damit angefangen haben, und aufzufressen. Also haben wir uns mit diversem giftigem Chemie - Insekten - Vertreibungs - Scheis eingesprueht und sind dann an den Strand. Der war wirklich besonders. Er hat mich voll an den Elefantenfriedhof von Koenig der Loewen erinnert. Ueberall lagen riesige Holzstuecke rum, die schwarz waren, also anscheinend irgendwie abgebrannt waren. Ausserdem betsnad der Strand nicht aus Sand sondern also grauen und schwaren Kieselsteinen. Es war wirklich cool. Vorne war das Meer und hinten die hohen Berge mit den ganzen Gletschern.

Als wir im Zelt alle Sandflies getoetet hatten, war die Nacht ziemlich gut. Es war nicht kalt, nur unsere juckenden Stiche waren leider etwas nervig.

Heute gings nochmal an den `Lake Matheson`, da es aber nicht windstill war, hat das Spiegelphaenomen leider nicht so gut funktioniert und von daher war es einfach nur ein See wie jeder andere. Den `Franz Josef Glacier`, der wie der Fox Glacier und der Mount Cook in den neuseelaendischen Alpen liegt, hat man nicht so gut gesehen. Alle Wege dorthin waren ziemlich weit und da wir an dem Tag irgendwie schon wieder voll faul waren sind wir nur eine Stunde auf einem Weg bis zu einer Bruecke gelaufen und dann den selben Weg wieder zurueck. Den Gletscher hat man nur am Anfang des Weges an einem kleinen See einmal von ziemlich weit weg gesehen und dann leider nicht mehr. Man durfte sowieso nicht so nah an ihn ran wie an den Fox Glacier.
Also sind wir gegen Mitttag schon weiter nach `Hokitika`. Dort waren wir nach dem Einkaufen endlich mal wieder im Internet und hatten auf dem Campingplatz sogar einen Fernseher. Der Abend war also ziemlich erholsam und gechillt.

Am naechsten Tag mussten wir bis ganz hoch nach `Motueka` fahren, weil die Maedels mich dort absetzte wollten und am naechsten Tag nach Nelson fahren. Da wir in Hokitika aber Internet hatten, haben wir alle noch ziemlich lange geskypt und sind erst spaet los gekommen. Auf dem Weg in den Norden haben wir noch an den `Pancake Rocks` angehalten. Das sind Felsen direkt am Meer, die wie aufeinander geschichtete Pfannkuchen aussehen.

Den Rest des Tages sassen wir nur im Auto und haben den Abend in Motueka im Hostel verbracht.
Am naechsten Tag mussten wir uns schon wieder trennen. Da ich in den `Abel Tasman Nationalpark` wollte, der nur etwas westlich von Motueka lag, haben mich die Zwei, nachdem wir nochmal eingekauft hatten und unsere Finanzen geklaert hatten, nach `Marahau` gefahren. Das kleine Dorf liegt direkt am Eingang zu dem Nationalpark und besteht deshalb aus nichts ausser ein paar Hostels und einem Infozentrum. Wir haben das Auto noch ein bisschen aufgeraeumt und noch ein wenig gelabbert. Nach dem Mittagesssen mussten sich die Maedels dann auch schon verabschieden. Jetzt war ich fuer meine letzte Woche in Neuseeland wieder alleine.

Mit Magda und Theresa war es immer total witzig, wir hatten echt unglaublich zu Lachen. Mit dem Auto unterwegs zu sein fand ich eh immer am Besten und Einfachsten und wir haben wirklich viel gesehen in der kurzen Zeit. Ich weis das wirklich zu schatezen. Magda und Theresa haben noch mehrere Monate fuer die Suedinsel Zeit, aber sind trotzdem mit mir in ein paar Tagen die meisten coolsten Dinge abgefahren. Alleine haette ich niemals so viel sehen koennen. Vielen Dank nochmal an euch zwei :) Die Woche war wirklich schoen.

Ich hab euch lieb.

Eure Franzi

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Der Norden Neuseelands – Heilige Staette und Grossstadt

Guten Tag :),

da bin ich endlich mal wieder mit weiteren Geschichten aus Neuseeland :)

Als erstes muss ich euch unbedingt eine Legende der Maori berichten. `Cape Reinga` ist der noerdlichste Fitzel auf Neuseeland und somit gewissermassen `das Ende der Welt`. Fuer die Maori ist er das sogar wortwoertlich. Sie glauben daran (so wie wir auch), dass sich Seele und Koerper von Verstorbenen voneinander trennen, der Koerper verfaellt und die Seele weiterlebt. Sie geht allerdings nicht direkt in den Himmel sondern wandelt noch ein bisschen auf der Erde her. Erst wenn sie am Cape Reinga angelangt ist, kann sie `auf die andere Seite`. Das heisst das Cape Reinga ist fuer die Maori eine heilige Staette. Dort koennen sie sich von ihren Verstorbenen verabschieden und fuer sie beten.

Das hat uns unser Guide erklaert. Von Paihia bei den `Bay of Islands` hab ich eine Tour zum Cape Reinga unternommen. Es war auf jedenfall sehr interessant. Der Weg bis ganz in den Norden war allerdings ziemlich weit. Auf dem Hinweg haben wir in einem `Kauri Forest` angehalten, wo ich einen ganz dicken Baum umarmt habe. Unser Busfahrer meinte, dass das positive Energie bringen wuerde. Ueber den `90 Mile Beach`, der aber eigentlich nur 55 Meilen (88 Kilometer) lang ist, sind wir dann weiter gefahren. Leider war an dem Tag richtig schlechtes Wetter. Es hat total geschuettet und war bewoelkt, weswegen man von dem beruehmten ewig langem Strand nicht sehr viel gesehen hat. Das Bloedeste an dem Wetter war aber, dass ich deshalb nicht Sandboarden gegangen bin. Das hat mich echt genervt. Bei der Tour war das Boarding mit inbegriffen. Man schnappt sich ein Board, rennt eine Duenne hoch, legt sich auf das Brett und schiesst kopfvorwaerts die Duenne runter. Das soll richtig Spass machen und ich wollte es unbedingt ausprobieren, aber wegen dem Regen konnte der Bus nicht am Strand halten (er waere eingesunken). Deshalb sind wir woanders hin gefahren wo die Duennen aber weiter weg waren und sich unterhalb der Duenen ein richtiger Fluss gebildet hatte. Ich hatte keine Wechselklamotten dabei und weil ich ja in Neuseeland war, wo die Temperaturen ziemlich deutsch sind, und nicht in Australien, war mir das ganze definitiv zu kalt.

Am Cape Reinga hat es dann nicht mehr so stark geregnet, aber da es so nebelig war, konnte man den schoenen Leuchtturm erst sehen als man 10 Meter davon entfernt stand. Naja, ich fand es trotzdem sehr schoen dort, obwohl ich gern das farbenfrohe Aufeinandertreffen der Tasmansee im Westen und des Pazifischen Ozeans im Osten gesehen haette. Das Meer hat hier 2 unterschiedliche Farben, durch den Nebel sah aber leider alles grau aus.

Jetzt war meine Reise auf der Nordinsel fast zu Ende. Von Auckland aus sollte ich heute wieder nach Christchurch fliegen. Vorher hab ich mir aber noch ein paar Stunden die 1,4 Millionen (das sind mehr als 1/3 der Einwohner Neuseelands) grosse Stadt angeschaut.. Ich habe vorher schon gehoert, das Auckland die gleiche Vielseitigkeit wie Wellington besitzen solle, das diese aber viel verteilter sei. Das konnte ich absoltu bestaetigen. Auckland war eindeutig zu gross und auch nicht sehr schoen. Es gab keine Einkaufsstrasse oder Fussgaengerzone oder so, sondern im Zentrum einfach eine Menge Hochhaeuser mit ein paar kleinen Laeden die ab und zu an irgendwelchen Ecken waren. Aber Auckland ist definitiv keine Stadt, in der man an seinem freiem Tag rumschlendern will. Nachdem ich auf dem Skytower war, der mit seinen 328 Metern Hoehe der hoechste Turm der suedlichen Hemisphaere ist und von dem aus man eine wirklich schwindelerregende aber schoene Aussicht auf die Stadt hat, am Hafen rumgeschlendert bin und mir das riesige prunkvolle Museum angeschaut habe, gings schon zum Flughafen.

Damit war meine Reise auf der Nordinsel Neuseelands zu Ende, aber jetzt habe ich mich total auf Christchurch gefreut, weil ich dort Madga und Theresa treffen sollte und die Suedinsel angeblich eh schoener sein sollte als die Nordinsel.

Von den tuerkisblauen Seen, Gletschern und Bergen dort berichte ich im naechten Eintrag :)

Ich hab euch Lieb

Eure Franzi

Freitag, 23. Dezember 2011

Water can be hot or cold !

Hallo ihr Lieben,

Nach den ganzen Bergen und Vulkanen war mein naechster Halt wieder auf flacherem Gebiet.

Morgens sass ich noch ein bisschen mit Joris im Hostel rum, wir haben Bilder und Filme ausgetauscht und waren im Internet. Er wollte dann Richtung Wellington trampen und ich bin mit dem Bus nach Taupo, der `Events Capitol of New Zealand`, gefahren.

Maggie und Esa sind schon seit ca. 3 Monaten in Neuseeland und sind mit ihrem Auto fast die ganze Nordinsel abgefahren. Nach dem ganzen Stress ;) waren sie dann auf Fiji in Urlaub. Vor einigen Tagen waren sie wieder in Auckland gelandet und nun in Richtung Sueden unterwegs. Heute waren sie auch in Taupo, also haben wir den Zufall natuerlich genutzt und uns getroffen. Es war richtig schoen sie wieder zu sehen. Sie waren mit Oskar, einem Hollaender unterwegs, den sie auf ihrer Reise getroffen haben.
Wir 4 haben zusammen gekocht, Sekt getrunken und gaaaanz viel erzaehlt. Nach so vielen Abenteuern gab es natuerlich auch ganz viel zu berichten.

Fuer den naechsten Tag hatte ich einen Bungysprung gebucht. Der war aber schon ganz frueh morgens und da die Maedels Pencakes von ihrer Hosterin versprochen bekommen hatten, hatten sie erst ab mittags Zeit. Also haben wir uns gegen 12 an den `Huka Falls` verabredet.

Den `highest water touch in New Zealand` - Sprung in den `Waikato River` musste ich also alleine ueberstehen.
Bungy Springen wurde in Neuseeland erfunden. Eigentlich zwar in Queenston auf der Suedinsel, aber dort hat es das doppelte wie in Taupo gekostet.
Mit Bikini und Handtuch geruestet bin ich also morgens Richtung Fluss gelaufen. Von 50 Metern Hoehe sollte ich von einer Plattforn kopfueber nach unten springen. Ich war schon ein bisschen aufgeregt, aber habe mich auch schon total auf den Adrenalinschub gefreut. Ich habe bezahlt und nachdem ich einem Paerchen Arm in Arm beim Springen zugesehen hab, war ich auch schon dran. Ich bin ueber eine kleine Bruecke auf die Plattform in Mitten der Schlucht gelaufen und habe die ganzen Gurte und Seile angeschnallt bekommen. Dann hat mich die Mitarbeiterin noch gefragt: `Do you want to touch the water?` Da hab ich natuerlich nicht nein gesagt, obwohl wir wohl eine unterschiedliche Definition von `touch` hatten. Ich musste mich an die Kante stellen, noch schnell nach oben schauen und in die Kaemera laecheln, dann die Arme nach oben strecken und mich einfach nach vorne lehnen. Es war wirklich cool, es sah so hoch von da oben aus und als ich da so stand hats im ganzen Koerper gegribbelt. Sogar jetzt wenn ich nur daueber schreibe bekomme ich wieder schwitzige Finger :) Aber es hat sich absolut gelohnt. Das Fallen ging total schnell. Generel ging das ganze ziemlich schnell. Nach ein paar mal hoch und runter dopsen, hab ich von ein paar Maennern in einem Boot schon einen Stab hingehalten bekommen, an dem ich mich festhalten musste und durch den ich in Richtung Boot gezogen wurde. Als der Mann meine Haende hatte, wurde ich langsam runter gelassen und bin so sanft im Boot gelandet. Ich hab glaub ich richtig gezittert. Es war echt geil. Aber erst jetzt hab ich gemerkt, dass ich komplett nass war. Auf den Bildern hab ich dann auch gesehen, dass ich fast komplett im Wasser war. So viel also zu `touch`. Beim Sprung hab ich das aber komischerweise gar nicht gemerkt, weil alles so schell ging.

So, jetzt war ich also komplett nass und hatte nichts zum Wechseln dabei. Deshalb hat es sich ganz gut getroffen, dass auf dem Weg zu den Huka Falls in dem `Spa Thermal Park` eine heisse Quelle lag. Es sah einfach aus wie ein kleiner Bach, der in den Fluss gefuehrt hat und wenn dort nicht schon einige Leute im Wasser gewesen waere, haette ich sie vielleicht nicht einmal bemerkt. Die Quelle an sich war richtig heiss, ich hab mich wirklich verbrannt als ich rein bin, aber an der Stelle, an der sie in den Fluss gelaufen ist und sich somit mit dem kalten Wasser gemischt hat, war es voll schon angenehm. Mir war wirklich ein bisschen kalt gewesen von meinem `Watertouch`, aber hier hab ich mich wieder aufgewaermt. Ich liebe dieses Gefuehl, wenn man langsam wieder warm wird und es so kribbelt. Einige Familien waren da und kleine Kinder. Die waren so suess, es war schoen ihnen beim planschen zuzusehen.

Die `Huka Falls` waren meiner Meinug nach gar keine Wasserfaellle. Der Fluss hat sich an einer Stelle einfach durch eine enge Stelle der Schlucht durchquetschen muessen, weshalb das Wasser hier ziemlich schnell geflossen ist. Es sah schon schoen aus und war sehr laut, aber es war kein Wasserfall. Naja, auf jeden Fall hab ich dort die Maedels und Oskar wieder getroffen und da wir ja in der `Events Capitol of New Zealand` waren, wollten wir hier auf dem Fluss auch noch Jetboot fahren gehen.

Auf dem Weg dorthin lag aber noch `Honey Hive`. Nachdem wir unsere Haende und Gesichter mit diversen Honig Cremes Testern eingeschmiert hatten und unsere Maegen mit Honigproben gefuellt hatten waren wir bereit fuer die Fahrt.

Unser Guide war richtig cool und lustig. Wir haben ober mega haessliche Regenmaentel bekommen und Schwimmwesten und durften dann ins Jetboot. Das oberste Ziel des Fahrers schien es zu sein durch verrueckte Wendemanoever alle Leute an Bord komplett nass zu bekommen... und das hat er absolut erreicht. Immer wieder hat er mit dem Boot 360 Grad Drehungen gemacht, hat vorgetaeuscht gegen diverse Baeume und Felsen zu fahren und hat uns die Huka Falls von unten gezeigt. (Die Plattform, von der aus wir mittags die Falls betrachtet haben war am oberen Ende de Wasserfalls, wir waren jetzt am unteren Ende) Ueberall hier hat es auch nach Schwefel gestunken, weil die ganze Gegend eben so vulkanisch aktiv ist. An einer Stelle hat er einen Becher rausgeholt, ihn mit Wasser gefuellt und dann rum gegeben, um allen zu zeigen wie warm das Wasser war. Als der Becher wieder bei ihm war, har er ihn natuerlich ganz ausversehen auf Esas Hose ausgeleert und sie dann dafuer ausgelacht, dass sie sich wegen der schnellen Fahrt eingenaesst haette. Er war wirklich lustig. Ein anderes mal hat er den Becher wieder gefuellt und mir ins Gesicht geschuettet. Ich hab vor Schreck voll aufgeschrien, das war richtig peinlich, weil ich nach einer kurzen Schrecksekunde gemerkt hatte, dass in dem Becher gar nichts drin war. Er hatte das auffuellen nur vorgetaeuscht. Naja, somit hab ich auch mal fuer einen Lacher im Boot gesorgt.

Zurueck im Hostel haben wir noch etwas gegessen und mussten uns dann auch schon wieder trennen. Aber nur fuer ein paar Tage. Ich wollte noch den Rest der Nordinsel sehen, den die Maedels aber schon gesehen hatten. Also haben wir uns fuer den 5.12., eine Woche spaeter, in Christchurch verabredet.

Davor hab ich unter anderem noch einige Nasen an Schwefelgestank ertragen muessen, vorallem bei meinem naechsten Stop in Rotorua. Die Stadt ist fuer seine ausgepraegte Maori Kultur und die ganzen Thermalareas beruehmt.
Nachdem ich im YHA Hostel angekommen war, gewaschen hatte, mir die Stadt ein wenig angeguckt hatte und shoppen war, hab ich mich mit diversen Flyern in mein Zimmer zurueck gezogen, um den naechsten Tag zu planen. Rotorua hat unheimlich viel zu bieten. Ich war komplett ueberfordert mit dem grossen Angebot, vorallem weil ich nur einen Tag Zeit hatte. Ziemlich erleichtert war ich als Petra, ebenfalls Deutsche (was eine Ueberraschung) ins Zimmer kam und mich beraten hat. Sie war schon einen Tag da und hatte schon einiges gemacht. Am Ende hab ich mich fuer eine Tour zu `Wai-O-Tapu`, einem Park mit ganz viel Thermal- und anderen Blubberpools, am Morgen und `Whakarewarewa`, einem Maori Dorf, am Nachmittag, entschieden.

Diesen Abend hab ich mit Petra verbracht. Wir waren im `Kuirau Park`, einer kleinen Rasenflaeche mitten in der Stadt, die wirklich einiges zu bieten hatte. Ich fand es so faszinierend, dass 10 Meter entfernt ueberall Haeuser standen und es in dem Park wie auf einer anderen Welt war. Es gab ganz viele Wasserloecher und Mudpools, die um die Wette geblubbert haben. Natuerlich hat es auch wieder ordentlich gestunken. So hab ich schon einen leichten Vorgeschmack auf den naechsten Tag bekommen.

Dann sind wir noch an den Rotorua Lake gelaufen und sind dort Essen gegangen. Petra war wirklich ganz nett. Sie war Mitte oder Ende 20 und Lehrerin. Was nur absolut gar nicht ging und mich echt genervt hat, war, dass sie mindestens in jedem Satz zweimal `halt so` gesagt hat. `Ich hab dann halt so studiert, halt so an der Uni, weil ich halt Lehrerin werden wollte`!!!!! Ich hab mir ihre Schueler vorgestellt, die da sitzen, sich das Lachen verkneifen und Strichliste fuehren wie oft sie das sagt. Genau das haette ich naemlich gemacht. Ausserdem hat sie als sie von meinem Berufswunsch gehoert hat ploetzlich den Lehrerberuf ziemlich schlecht geredet und meinte ich wuerde das psychisch nicht aushalten. Also sowas nervt mich dann ja schon. Da ich kraeftig gegen argumentiert habe, haben wir dann doch lieber schnell das Thema gewechselt. Ansonsten war es ein schoener und gemuetlicher Abend.

Im `Wai- O- Tapu` , was das Maori Wort fuer `Sacred Waters` ist, hat es mir ziemlich gut gefallen. Im Bus dorthin hab ich 2 andere Deutsche kennen gelernt, mit denen ich dann rumgelaufen bin. Es gab ganz viel Muddpools, den beruehmten Champagne Pool und vulkanische Krater in den unterschiedlichsten Farben und Temperaturen. Ausserdem haben wir den `Lady Gnox Gayser` gesehen. Jeden Tag wird kuenstlich ein Ausbruch` ausgeloest, d.h. das eine 15 Meter hohe Wasserfontaine aus ihm raus geschossen kam.

Mittags war ich dann in dem Maori Dorf. Die Maori leben dort seit ueber 300 Jahren und nutzen das Thermalgebiet zum Kochen, Waschen und Baden. Es war ziemlich interessant, weil in dem Dorf tatsaechlich noch Maori leben, die eben tagsueber ihre Tueren fuer die Touristen oeffnen. Ich hab ihre Backoeffen gesehen, was einfach nur aussah wie eine kleine Art abgedeckter Brunnen, in dem sich die Hitze von unten gestaut hat. Ausserdem gabs richtige Badeloecher usw. Bei er Fuehrung haben wir noch ganz viel erklaert bekommen, z.B. dass `Kia Ora` soviel wie `Hallo`, `Wie gehts dir?`, `Das finde ich auch`, `Tschuess`, `Danke`, `Bitte`, und noch ganz viel mehr heisst. Bei einer Show hat eine Gruppe Maori getanzt und gesungen. Ich fand sie richtig gut. Besonders witzig war ihre Gestik dabei. Es gibt viele Taenze mit denen die Maori ihre Feinde abschrecken wollen, deshalb strecken sie beim Singen immer wieder die Zunge raus und reisen ihre Augen auf. Das sieht voll lustig aus.

Im Rotorua Museum gabs auch noch ganz schoen viel zu sehen, aber leider hatte ich nur 2 Stunden Zeit, weil es dann schon zugemacht hat. Es gab natuerlich viele Infos ueber die Maori, ueber die Geschichte des Museums selbst, das naemlich frueher ein Badehaus war und ebenfalls die Thermalwaerme dafuer genutzt hat und noch ganz viel mehr fuer das ich aber keine Zeit mehr hatte. Ich hab einen Film gesehen in dem es darum ging, dass einige Maori im Zweiten Weltkrieg gekaempft haben, das mussten sie zwar nicht, aber sie haben sich freiwillig gemeldet und somit fuer Grossbritanien gekaempft. Es war total krass wie ueber die Deutschen in dem Film geredet wurde. Man hat echt ein schelchtes Gewissen bekommen. Die hinterbliebenen Familien wurden gefilmt, die sich aufgeregt und getrauert haben. Ich bin wirklich immer wieder schockiert wie oft man so weit weg von zu Hause mit der Deutschen Geschichte konfrontiert wird. Deutschland scheint, nicht nur wegen dem Zweiten Weltkrieg sondern auch wegen seiner grossen Wirtschaftsmacht immer und ueberall praesent zu sein.
In dem Museum hab ich auch gelernt, dass das 8. Weltwunder die `Pink and White Terraces`, die hier in der Gegend waren und wegen ihrem Spa Effekt das berueehmteste Touristenziel Neuseelands waren 1886 beim Ausbruch des Vulkan Tarawera vollstaendig zerstoert wurden.

Da ich von Erdwaerme immernoch nicht genug hatte war mein naechster Halt `Whitianga` im Osten der Nordinsel.
Der Hot Water Beach in der Naehe von Whitianga ist ein Strand unter dem eine heisse Quelle verlaeuft. Bei Ebbe wird diese frei und man kann sich seinen eigenene Whirlpool bauen indem man sich ein Loch in den Sand graebt. Da aber abends Ebbe war als ich hier war konnte ich mit dem einzigen Bus um 11 Uhr morgens nicht fahren. Auf den Rat der Besitzerin meines Hostels bin ich getrampt und das hat unerwartet gut funktioniert. Morgens gings erst mal mit der Faehre ueber die eine Bucht und an ganz viele schoene Straende. Ich bin entlang gelaufen am Front Baech, an der Flaxmill Bay, ich war an der Lonely Bay, wo wirklich niemand ausser mir war und am Cooks Beach, der seinen Namen natuerlich mal wieder von dem Endecker hat. Zur Cathedral Cove und zum Hot Water Beach waren es jetzt aber noch 15 km, doch es war echt kein Problem. Ein netter alter Mann hat mich direkt zum Parkplatz vom Catherdral Cove gefahren. Hier hat es mich ziemlich stark an die Great Ocean Road erinnert. Es gab halt ganz viele wunderschoene kleine Buchten und die verruecktesten geformten Felsen, die im Wasser standen. Von hier ist dann so ziemlich jeder zum Hot Water Beach gefahren. 2 Hollaender haben mich mitgenommen. Am Strand hab ich mir eine Schuafel geliehen und gegraben. Es war echt faszinierend. Wenn man seine Fuesse in den Sand gegraben hat, hat man sich fast verbrannt aber dann kamen die Wellen die einem den Fuss weider abgekuehlt haben. Ich hatte also kalte Knoechel und heise Zehen. An sich war es schon schoen das mal zu sehen, wie hunderte Menschen in irgendwelchen Dreckloechern am Strand liegen, aber da man so eine lange Anfahrt hat und die Quelle taeglich nur 2 Stunden frei liegt, muss man sich echt ueberlegen ob sich das lohnt.

Fuer mich hatte es sich auf jeden Fall gelohnt. So viele unterschiedliche Erfahrungen mit Wasser werde ich in so einer kurzen Zeit wohl nicht mehr machen und deshalb fand ich den Aufwand und Reisestress absolut lohnend.

Bis naechtes Mal.
Eure Franzi